Aggressiver Pilz bedroht Eschen

Anmutig, edel, wertvoll – die heimische Esche

Sie gehört zu einem artenreichen und gesunden Wald wie das Salz in die Suppe. Seit Jahrtausenden bereichert die heimische Esche die natürliche Vielfalt unserer Wälder. Auf frischen und nährstoffreichen Standorten, bietet sie mit ihren gefiederten Blättern einen wunderschönen Anblick. Sehr nützlich ist auch ihr ausgeprägtes Wurzelsystem mit dem sie den Boden aufwertet und für uns den Wald im Klimawandel stabilisiert. Bereits unsere Vorfahren wussten das harte und sehr elastische Holz der Esche zu schätzen. Wetten, dass auch Sie es aus Ihrem Alltag kennen? Viele Werkzeugstiele für Hämmer, Äxte und Besen werden daraus gefertigt.

Das „Falsche Weiße Stängelbecherchen“ – ein heimtückischer Pilz als Krankheitserreger 

Der Name klingt harmlos, aber der in den letzten Jahren aus Ostasien eingewanderte, aggressive Schlauchpilz hat es in sich. Er greift das lebende Gewebe der Bäume an und führt zum sogenannten „Eschentriebsterben“. Zuerst können Äste absterben und am Ende der komplette Baum. Hier wie landesweit sind viele Eschen lebensbedrohlich erkrankt.

Was tun die Forstleute in dieser Situation?

Wir beobachten die Entwicklung des Krankheitsverlaufes sehr genau und handeln situationsgerecht.

  • Ihre Sicherheit ist uns wichtig

Wir entnehmen Gefahrenbäume im Bereich von Wegen und Erholungseinrichtungen. Dürräste aus den Kronen absterbender Bäume können herabfallen und Waldbesuchende verletzen. Bei fortschreitendem Krankheitsverlauf besteht das Risiko, dass sogar ganze Bäume unvermittelt umstürzen.

  • Wertverluste vermeiden

Erkrankte Bäume ohne Aussicht auf Gesundung ernten wir. So können wir das wertvolle Holz noch nutzen, bevor es von zersetzenden Organismen zerstört wird. Ausnahme: Ökologisch bedeutsame Biotopbäume für Vögel und Insekten. Diese belassen wir, wenn sie die Sicherheit nicht gefährden.

  • Resistente Eschen fördern

Ein kleiner Teil der Eschen verfügt vermutlich über eine vererbbare natürliche Resistenz. Diese Hoffnungsträger belassen und fördern wir.

  • Gesunde Wälder aufbauen

Wo durch Entnahme erkrankter Eschen Lücken oder Freiflächen entstehen, begünstigen wir bereits vorhandene Mischbaumarten. Bei Bedarf pflanzen wir zusätzlich neue an Klima und Boden optimal angepasste Baumarten. Darüber hinaus arbeiten die forstlichen Forschungsanstalten bundesweit mit Hochdruck daran, die Resistenz der Eschen voranzubringen. Die Esche soll trotz der aggressiven Bedrohung in unseren Wäldern erhalten bleiben.

Wir engagieren uns dafür, dass die Esche eine Zukunft hat.

Weiterführende Informationen

Das Eschentriebsterben - Biologie, Krankheitssymptome und Handlungsempfehlungen
Das Eschentriebsterben - Biologie, Krankheitssymptome und Handlungsempfehlungen