Waldfläche und Baumartenverteilung
In Rheinland-Pfalz steht pro Kopf sehr viel mehr Wald zur Verfügung als im Bundesdurchschnitt. Auf jeden Einwohner beziehungsweise jede Einwohnerin von Rheinland-Pfalz entfallen rechnerisch rund 2.100 Quadratmeter Wald. Rheinland-Pfalz ist mit 43 % Waldanteil das relativ waldreichste Bundesland, dementsprechend hoch ist die Bedeutung des Waldes für Rheinland-Pfalz.
Entwicklung der Waldfläche
Zahlreiche Chronisten berichten aus dem 19. Jahrhundert, dass viele Regionen fast gänzlich entwaldet waren. Gründe dafür waren die starke Übernutzung der Wälder durch die Landwirtschaft und der hohe Holzverbrauch der Industrie. Erst Ende des 19. Jahrhunderts begann eine enorme Wiederaufforstungswelle, wobei überwiegend Nadelhölzer, insbesondere die Fichte angepflanzt wurden, weil sie relativ schnell einen hohen Holzertrag versprachen und weil oftmals eine Aufforstung zunächst mit Pionierbaumarten notwendig war. Die Waldfläche hat in Rheinland-Pfalz seit 1950 weiter um 13 % zugenommen. Die Waldverluste wurden bei weitem kompensiert. Sie entstehen insbesondere durch die Anlage von Wohn- und Industriegebieten, den Straßenbau wie auch der ICE -Trasse Köln-Frankfurt.
Waldfläche | Deutschland | Rheinland-Pfalz |
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50er Jahre | 99.500 km² | 7.555 km² |
2012 (BWI 3) | 114.000 km² | 8.400 km² |
2022 (BWI 4) | 115.384 km² | 8.537 km² |
Zunahme | 15.884 km² | 982 km² |
Baumartenverteilung in Rheinland-Pfalz
© Landesforsten.RLP.de / Jonathan Fieber

Die Buche nimmt den höchsten Waldflächenanteil aller Baumarten in Rheinland-Pfalz ein. Auch von Natur aus käme die Buche am häufigsten bei uns vor. Sie wächst derzeit auf 23,1 % der Waldfläche. Damit liegt sie vor der Eiche (21,5 %). Danach folgt die Fichte (14,9 %). Auf den weiteren Plätzen finden sich Kiefer (9,2 %), Laubbäume niedriger Lebensdauer wie z.B. Birke, Weide, Erle oder Pappel (9,3 %), Laubbäume hoher Lebensdauer wie z.B. Ahorn, Esche oder Hainbuche (8,8 %), Douglasie (7 %), Lärche (2,3 %) und Tanne (0,7 %).
Die Wälder in Rheinland-Pfalz waren ursprünglich Buchen-Eichen-Mischwälder und Buchenwälder. Sie bedeckten 90 Prozent der Landesfläche in Rheinland-Pfalz. Zerstörung der Wälder auch infolge der beiden Weltkriege und Übernutzung zu Zeiten der Industrialisierung sowie eine daraus resultierende Nadelholzwelle hatten das Gewicht deutlich zugunsten der Nadelhölzer insbesondere der Fichte und der Kiefer verschoben.
BWI 1 (1987) | BWI 2(2000) | BWI 3 (2012) | BWI 4 (2022) | |
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Alle Laubbäume | 49,9 % | 56,2 % | 59 % | 63 % |
Alle Nadelbäume | 49,0 % | 42,1 % | 39 % | 34 % |
Der Laubbaumanteil liegt in Rheinland-Pfalz bei über 60 Prozent, der Nadelbaumanteil unter 40 Prozent. Auf ca. 3 Prozent des Waldes kommen Lücken und Blößen vor.