Buchdrucker-Monitoring 2025
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Käfer-Monitoring der KW 38 (15. - 21.9.) und Prognose Fangzahlen vom 22. September 2025
Einschätzung der FVA Baden-Württemberg, Abt. Waldschutz
Aktuelle Situation:
Der Spätsommer hat in der vergangenen Woche nochmal gezeigt, was er kann – so überstiegen die Temperaturen vielerorts die 20°C-Marke, selbst in den Hochlagen von Hunsrück und Eifel. Solche Temperaturen würden theoretisch auch bei den jetzt kürzeren Tageslängen noch für Schwärmflüge und Brutanlagen der Buchdrucker ausreichen. Aufgrund der in diesem Jahr jedoch insgesamt deutlich reduzierten Käferdichten, schwärmten nur wenige Käfer in die Fallen (Maximum 560 Buchdrucker / Falle). Zu Frischbefall kam es demzufolge wohl nicht mehr.
Ausblick für die kommende Woche
Mit den nun immer kürzer werdenden Tagen und herbstlichen Temperaturen gehen die Buchdrucker allesamt in Winterruhe, d.h. sie reduzieren ihren Stoffwechsel und stellen die Schwärmaktivität, Paarung und Brutanlagen ein – solange, bis im Frühjahr äußere Umweltsignale (vor allem Tagestemperaturen >20°C) wieder den Startschuss für die nächste Saison geben.
Die Entwicklung der Stadien unter der Rinde läuft indes auch im Winterhalbjahr weiter; nur eben aufgrund der niedrigeren Temperaturen mit reduzierter Geschwindigkeit. Auch können fertig entwickelte Käfer aus den Stämmen herauskrabbeln, um sich andere Überwinterungsquartiere z.B. in der Bodenstreu zu suchen. Ein Teil der Populationen wird im Winter absterben (durch Frost oder pathogene Pilze), der überlebende Teil bildet die Ausgangspopulation fürs nächste Jahr. Auch das Management der Überwinterungsbäume trägt maßgeblich dazu bei, diese Ausgangspopulation zu minimieren.
Schlussfolgerungen für das Management:
Gründliche Befallskontrollen sollten in den kommenden Wochen weiterhin noch durchgeführt werden, um auch den fortgeschrittenen Befall noch rechtzeitig sanieren zu können, bevor die Rinde abfällt und die Buchdrucker in die Bodenstreu gelangen.
Aktuell ist besonders auf Merkmale wie Spechtabschläge, Nadelabfall und Verfärbungen der Baumkrone zu achten; Bohrmehl ist kaum mehr sichtbar. Eine Sanierung und Abfuhr der potenziellen Überwinterungsbäume ist nur wirksam, solange die Rinde noch weitgehend am Baum haftet. Im Bestand lagernde Befallspolter werden auch im Winterhalbjahr z.T. von den fertig entwickelten Käfern verlassen. Aufgrund der insgesamt reduzierten Einschlagsmengen sollte die sofortige Abfuhr von saniertem Befallsholz direkt ins Sägewerk gut realisierbar sein.
© Landesforsten.RLP.de / Axel Berens

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Borkenkäfer-Entwicklungsmodell PHENIPS-Clim
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Der aktuelle Entwicklungszustand der Buchdrucker kann landesweit als Rasterkarte (siehe Karte) oder auch für repräsentative Standorte modellhaft abgebildet werden.
Das dafür verwendete Modell nennt sich PHENIPS-Clim und wurde an der FVA auf Basis des Vorgängermodells PHENIPS weiterentwickelt. Die Information zum Entwicklungsstand kann auf der FVA-Borkenkäfer-Webseite abgerufen werden (wöchentliches Update) Phänologie (fva-bw.de) => Rheinland-Pfalz/Saarland
(Details zum Modell: FVA-WS-INFO_02_2025)
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Impressum:
Text zur aktuellen Situation: FVA Baden-Württemberg, Abt. Waldschutz
Grafiken zu Fangzahlen und Klimadaten: Kooperation von FAWF, Referat 5.2, kwis-rlp.de und ZdF Ref. 4.2
Redaktion: ZdF, Ref. 4.2 Waldschutz -- 24. Juni 2025
