Naturnahe Waldbewirtschaftung
Das Konzept der naturnahen Waldbewirtschaftung ist aus Sicht von Landesforsten die beste Strategie den Wald zu schützen, seine Leistungsfähigkeit für den gesamten Naturhaushalt zu erhalten und die vielfältigen Bedürfnisse der Waldnutzer und Waldnutzerinnen zu befriedigen.
Dazu gehört primär das Arbeiten mit standortgerechten Baumarten, die nicht nur gut wachsen sondern auch ebenso stabil und ohne schädliche Einflüsse auf die Waldböden und andere Glieder des Ökosystems sind. Landesforsten strebt aus diesem Grund Mischwälder mit einem hohen Anteil regionaltypischer Laubbäume an.
Da auch Waldökosystemen ein stetiger Wandel innewohnt, wird die Pflege, die Behandlung und Ernte der vorkommenden Baumarten den unterschiedlichen Phasen der Waldentwicklung angepasst.
Folgende Grundsätze sind kennzeichnend für eine naturnahe Waldbewirtschaftung und unser Verständnis einer ökologischen Waldentwicklung:
- Verzicht auf Kahlschläge
- Die Bewirtschaftung der Wildvorkommen wird ökosystemverträglich gestaltet: Seltene Wildarten werden gezielt gefördert, überhöhte Wildbestände werden auf ein Maß verringert, bei dem die Waldverjüngung aller Baum- und Straucharten ohne Zaun möglich ist.
- Die Bäume werden von uns nach ihrer individuellen Reife geerntet, wenn sie dick und wertvoll sind.
- Natürliche Verjüngung hat Vorrang vor Pflanzung, natürliche Wiederbewaldung wird unterstützt.
- Waldböden werden nicht auf ganzer Fläche befahren.
- Wertvolle Waldränder werden ganz speziell behandelt.
- Auf den Einsatz von Chemie wird zugunsten eines integrierten Waldschutzes weitgehend verzichtet.
- Wir erhalten, pflegen und entwickeln waldtypische Lebensräume (zum Beispiel Alt- und Totholz) und seltene Tier- und Pflanzenarten.
- Das Netz der Naturwaldreservate, als Spiegel der natürlichen Entwicklung, wird wissenschaftlich betreut.