Holzarten
Eichenstammholz
Eichen kommen in Rheinland-Pfalz auf knapp 20 Prozent der Waldfläche vor. Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat die Traubeneiche in den Wäldern des Berg- und Hügellandes, die Stieleiche in den ebenen Flachlagen unseres Bundeslandes. Besonders hervorzuheben sind die qualitativ sehr hochwertigen Eichen im Pfälzerwald.
Im langjährigen Durchschnitt werden landesweit jährlich insgesamt etwa 225.000 Kubikmeter Eichenrundholz eingeschlagen. Etwa 90.000 Kubikmeter sind qualitativ hochwertiges Stammholz, das überwiegend in Säge- oder Furnierwerken weiter verarbeitet wird, die übrigen 135.000 Kubikmeter werden in der Holzwerkstoffindustrie verarbeitet oder als Brennholz genutzt.
Landesforsten Rheinland-Pfalz bietet seinen Kunden Eichenstammholz in folgenden Qualitätskategorien an:
- Stammholz in Furnierqualitäten, das überwiegend gegen schriftliches Höchstgebot veräußert wird
- Stammholz zur Herstellung von Fassdauben (Barrique- und Lagerfässer) für den Ausbau und die Lagerung sehr hochwertiger Weine
- Stammholz aus Erdstammstücken für den Einschnitt von Blockware (hochwertiges Schneideholz - Schreinerware)
- Stammholz durchschnittlichen Qualitätsniveaus für den Einschnitt von Sägeware
- Stammholz zur Produktion von Fußbodenbelägen (Parkett, Massivholzdiele uns so weiter)
- Stammholz für Spezialverwendungen ( Schiffbau, Masten, Brückenbau, Fachwerkbau und –sanierung, Wasserbau und eine schier endlose Anzahl weiterer Verwendungsbereiche).
Eichenholz bietet aufgrund seiner hervorragenden technologischen Eigenschaften, der extrem hohen natürlichen Dauerhaftigkeit, der guten Bearbeitbarkeit und wegen seines sehr dekorativen Aussehens ein sehr breites Anwendungsspektrum, das vom kaum 1 Millimeter starken, sehr ausdrucksvollen Furnier für den Ausstattungsbereich, über die Verwendung als Massivholz im Möbel-, Treppen-, Türen- und Fensterbau, als sehr haltbarer, elastischer Fußbodenbelag (Parkett, Landhausdiele, Massivholzdiele), als extrem dauerhaftes Bauholz – historisch in Fachwerkhäusern und bis heute an besonders beanspruchten Konstruktionsteilen im modernen Holzhaus- und Möbelbau- reicht. Bei der Verwendung von Eichenholz im Fassbau vermählen sich die Aromen des Rebsaftes mit den Inhaltsstoffen ausgewählter Eichenhölzer und verwöhnen die Gaumen auch der sehr anspruchsvollen Weingenießer.
Rotbuche
Die Buche stockt in Rheinland-Pfalz auf rund 30 Prozent der Waldfläche – jedes Jahr werden rund 700 000 Kubikmeter in von Landesforsten betreuten Wäldern geerntet. Von dieser Menge können über 200 000 Kubikmeter als Stammholz Verwendung finden. Entsprechend der Nachfrage verteilt sich diese Menge auf Kunden
- aus der Messer- und Schälfurnierindustrie,
- Sägewerke, die vorwiegend für die Möbel- und Parkettindustrie produzieren,
- Palettenproduzenten und den
- Holzhandel
Messer- und Schälfurniere können nur aus qualitativ sehr hochwertigem Buchenstammholz produziert werden. Unsere Sägewerke benötigen das Holz zur Erzeugung standardisierter Schnittholzqualitäten, die auf internationalen Märkten angeboten werden und für spezifizierte Verwendungen (Treppenbau, Möbelteile, Türen und so weiter). Nur noch geringen Umfang nimmt die Produktion der klassischen Eisenbahnschwelle ein. Ebenfalls rückläufig ist die Palettenproduktion, bei der vorwiegend geringwertigere Qualitäten verarbeitet werden können. Buchenstammholz mit geringen Durchmessern wird als „weiße“ Ware vorwiegend in der Parkettbranche und der Eisstielproduktion gesucht.
Der Rundholzhandel hat sich im letzten Jahrzehnt auf die Belieferung der südostasiatischen Märkte (China, Japan, Indien und so weiter) spezialisiert und die Buche dort etabliert.
Landesforsten kann seinen Kunden folgende Sortimente anbieten:
- Messerfurnier-Qualitäten
- Schälfurnier-Qualitäten
- Export-Schälfurnier
- Schneideholz mit hohem B-Anteil
- Schneideholz durchschnittlicher Qualität
- Schwaches Parkettholz in Fixlängen
- Rotkern-Spezial-Sortimente
- Export-Schneideholz
- Schwellen-Rundholz
- Paletten-Rundholz (schwach und stark)
Da Buchenholz eine sehr vielseitige Verwendung ermöglicht und eine nachhaltige Produktion in Deutschland gewährleistet ist, schätzt man die Konkurrenzfähigkeit gegenüber tropischen Hölzern vorwiegend im Innenausbau als sehr hoch ein.
Weitere Laubholzarten
Nach Eichen und Buchen stehen die Pappelarten, die vorwiegend entlang des Rheines angebaut werden, an dritter Steller der Produktion von Laubstammholz in Rheinland-Pfalz. Die Edellaubhölzer können jährlich leider nur in einer Größenordnung von etwa 5 Prozent des Buchenanteils auf den Markt gebracht werden:
- Pappelarten etwa 15000 Kubikmeter
- Esche (vorwiegend aus den nördlichen Landesteilen) etwa 5000 Kubikmeter
- Ahorn etwa 1000 Kubikmeter
- Eßkastanie (überwiegend aus der Vorderpfalz) etwa 800 Kubikmeter
- Roteiche etwa 1000 Kubikmeter
- Nuss, Ulme, Birke, Erle, Robinie, Hainbuche, Kirsche zusammen etwa 500 Kubikmeter
Aufgrund des geringen Aufkommens werden diese Holzarten vorwiegend auf Submissionen angeboten, erzielen dort sehr gute Preise und finden zumeist Abnehmer aus dem Bereich für Spezialverwendungen.
Fichte
Obwohl nur 20 Prozent der von Landesforsten betreuten Wälder in Rheinland-Pfalz mit Fichte bestockt sind, macht sie - ohne Schadereignisse - mit rund 1,3 bis 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr fast 40 Prozent der Gesamteinschlagsmenge aus. Etwa 30 Prozent des Fichtenholzes wird zu Holzwerkstoffen, Holzschliff und Zellstoff verarbeitet, etwa 70 Prozent - etwa 1 Million Kubikmeter jährlich – zu knapp 500.000 Kubikmeter Nadelschnittholz und Sägerestholz (Hackschnitzel, Späne, Spreißel). In 2008 war jeder dritte verkaufte Rohholz-Kubikmeter sägefähiges Fichtenstammholz, der fast jeden zweiten Euro der rheinland-pfälzischen Holzverkaufserlöse erbrachte.
Die Fichte wird als baumfallender Stamm ab etwa 10 Meter Länge oder in Form von Abschnitten mit Längen zwischen 2,4 bis 5,0 Meter verkauft, in der Regel mit Rinde, baumfallendes Holz gegen Preisaufschlag auch entrindet. Rund die Hälfte des Fichtenstammholzes bewegt sich in einem Mittendurchmesserbereich von etwa 20 bis 30 Zentimeter ohne Rinde (o.R.), ein weiteres Viertel zwischen 30 und 40 Zentimeter o.R.; nicht einmal 10 Prozent der sägefähigen Fichte ist über 40 Zentimeter o.R. stark.
Fichtenholz ist hell, hat keinen Farbkern und lässt sich je nach Qualität und Dimension äußerst vielseitig verwenden, von der Zellstoff- und Papierherstellung bis hin zu hochwertigem Bauholz und teuren Furnieren. Es kann unproblematisch getrocknet, eingeschnitten und bearbeitet werden; die Sägeresthölzer sind begehrte Rohstoffe für die Holzwerkstoff- und die Papier- und Zellstoffindustrie.
Die Qualitäten des Fichtenholzes in Rheinland-Pfalz schwanken in einem weiten Bereich in Abhängigkeit von genetischer Veranlagung der Bäume, Standort und Wuchsbedingungen (Niederschlagshöhe, Nährstoffversorgung, Vernässungsneigung, Nassschneehäufigkeit), Wildbeständen (Schälschäden) und nicht zuletzt waldbaulicher Behandlung (Rückeschäden, Jahrringaufbau, Astreinheit). Die hohe Geradschaftigkeit als herausragende Eigenschaft der Fichte ermöglicht den Sägewerken hohe Vorschubgeschwindigkeiten und beste Auslastung ihrer Maschinen – und beschränkt den nicht sägefähigen Anteil auf knapp 30 Prozent, so niedrig wie bei keiner anderen Holzart. Als sägefähige Sortimente kann Landesforsten Fichten-D-Abschnitte („Ponys“), Verpackungshölzer sowie Profilspaner- und Bauholzqualitäten anbieten. Darüber hinaus – mit kleinen Mengenanteilen - werden Stangen für Zaunpfähle sowie Stämme und Abschnitte für die Herstellung von Masten, Rammpfählen und Furnierholz verkauft.
Die Nutzung der Fichte ist in vergleichsweise hohem Maße von Zwangsanfällen geprägt, zurückzuführen vor allem auf Borkenkäfer- und Sturmschäden. Im langjährigen Mittel wird etwa jede vierte Fichte in Rheinland-Pfalz wegen Borkenkäferbefall oder als Sturmholz geerntet.
Die Borkenkäferschäden konzentrieren sich in erster Linie auf Fichtenbestände im trocken-warmen Weinbauklima entlang der Täler von Mosel, Saar und Rhein, da die Fichte hinsichtlich ihrer Ansprüche an Klima und Standort in Rheinland-Pfalz eher ein Baum der mittleren und höheren, ausreichend wasserversorgten Lagen ist. Auf längere Sicht dürfte der Borkenkäfer die Fichte in den tieferen Langen wohl nach und nach gänzlich dezimieren.
Die Fichte bildet, insbesondere auf zur Vernässung neigenden Böden, ein flaches Wurzelsystem aus und ist dadurch bei größeren Sturmereignissen regelmäßig die am stärksten betroffene Holzart. In Rheinland-Pfalz brachte zuletzt der Orkan "Kyrill" am 18. Januar 2007 etwa 1,4 Millionen Kubikmeter Fichtenholz an den Boden.
Douglasie
Die Douglasie ist diejenige Holzart, die in den tieferen, vom Weinbau geprägten Lagen in Rheinland-Pfalz stabile Bestände mit höchsten Wuchsleistungen bildet. Mit 9 Prozent Anteil an der Waldfläche ist Rheinland-Pfalz das douglasienreichste Bundesland. Da die meisten Douglasienbestände nach dem 2. Weltkrieg gepflanzt wurden, handelt es sich um relativ junge Bestände, deren Nutzung aufgrund der enormen Wuchsleistung der Douglasie in den nächsten Jahren – anders als bei der Fichte - eine weitere Zunahme der Einschlagsmenge mit wachsenden Sägeholzanteilen erwarten lässt.
2008 wurden landesweit etwa 230.000 Kubikmeter Douglasie vermarktet, davon etwa 170.000 Kubikmeter als sägefähiges Holz. Der Schwerpunkt der Stärkeverteilung des sägefähigen Douglasienholzes liegt mit etwas über 50 Prozent im Mittendurchmesserbereich zwischen 20 und 30 Zentimeter. Die restliche Menge des Holzes verteilt sich etwa zu gleichen Anteilen auf Mittendurchmesser schwächer 20 und stärker 30 Zentimeter. Es ist zu erwarten, dass sich in den nächsten Jahren die Stärkeklassenanteile des sägefähigen Douglasienholzes zunehmend zu den höheren Stärkeklassen hin verschieben werden.
Douglasienholz zeigt einen rötlichen Kern, dessen Holz sehr fest und dauerhaft ist. Das dekorative Holz eignet sich sehr gut als Nutzholz für alle Anwendungsbereiche, vom Bauholz bis zur attraktiven Innenausstattung, wegen seiner Dauerhaftigkeit aber besonders für Verwendungen im Außenbereich (u. a. Holzterrassen, Gartenhölzer, Rammpfähle) und im Wasserbau. Als Industrieholz bzw. Sägerestholz kann es für die Produktion von OSB-, Span- und MDF/ HDF-Platten verwendet werden, erzielt hier aber nicht die hohen Preise des Fichtenpapierholzes.
Die Qualität der Douglasien hinsichtlich Geradschaftigkeit, Jahrringaufbau und Splintholzanteil hängt ab vom Standort, von der Provenienz der Pflanzen und von der waldbaulichen Behandlung (zum Beispiel Ästung). Die Douglasie wird gerne vom Wild gefegt und geschält, verheilt aber kleinere Rindenverletzungen ohne größere Entwertung des Holzes.
Tanne
Die Tanne als Baumart eher des montanen Klimas mit höheren Ansprüchen an die Wasserversorgung spielt im „Weinland“ Rheinland-Pfalz eine untergeordnete Rolle. Sie nimmt weniger als 1 Prozent der Waldfläche ein. Jährlich werden um die 7.000 Kubikmeter Tannenholz (0,2 Prozent des Rohholzeinschlags) eingeschlagen, von denen knapp 6.000 Kubikmeter als Sägeholz verkauft werden.
Das Tannenholz ist hinsichtlich seines Aussehens und seiner technologischen Eigenschaften dem der Fichte sehr ähnlich, entsprechend deckungsgleich sind - mit gewissen Nuancen - die Verwendungsmöglichkeiten. Preislich wird das sägefähige Tannenholz leicht unter der Fichte bewertet.
Kiefer- und Lärchenstammholz
In Rheinland-Pfalz haben Kiefernarten einen Anteil von etwa 13 Prozent an der Waldfläche, wobei rund 98 Prozent der Kiefernfläche auf die heimische Waldkiefer und knapp 2 Prozent auf sonstige Kiefernarten (vor allem Weymouthskiefer und Schwarzkiefer) entfallen. Die beiden in Rheinland-Pfalz verbreiteten Lärchenarten, Europäische und Japanische Lärche, erreichen insgesamt nur einen Anteil von 3 Prozent an der Waldfläche.
Die Waldkiefer hat wegen ihrer Anspruchslosigkeit hinsichtlich Nährstoff- und Wasserversorgung ihren Verbreitungsschwerpunkt im südlichen Landesteil und dort im Pfälzerwald und den östlich vorgelagerten Wäldern der Rheinebene. Lärchen treten vorrangig als Mischbaumarten zerstreut in den Wäldern in ganz Rheinland-Pfalz auf.
Im Mittel der letzten fünf Jahre wurden in Rheinland-Pfalz in allen Waldbesitzarten jährlich rund 280.000 Kubikmeter Kiefernholz geerntet und über den Landesbetrieb von Landesforsten verkauft. Kiefernholz ist dank seiner ausgezeichneten technologischen Eigenschaften (hohe Tragfähigkeit, lange Haltbarkeit, gutes Imprägnierverhalten und Stehvermögen) als Bau- und Konstruktionsholz, aber auch im Innenausbau oder Möbelbau begehrt. Rund 185.000 Kubikmeter oder zwei Drittel dieser jährlichen Kiefernholzproduktion wurden als sägefähige Sortimente für diese höherwertigeren Zwecke verwendet. Kiefernstammholz wird überwiegend in Sägewerken zu Brettern, Bohlen, Latten, Kanthölzern und Balken verarbeitet, in geringen Mengenanteilen aber auch als Rundholz für Masten und Rammpfähle verwendet. Von dem restlichen Drittel des jährlichen Kiefernholzaufkommens findet etwa 90 Prozent Verwendung als Industrieholz zur Produktion von Holzwerkstoffen (Span-, Faser-, Furnier-, OSB- oder Tischlerplatten); rund 10 Prozent werden energetisch in Form von Scheitholz, Holzhackschnitzeln, Holzpellets oder –briketts genutzt.
Das Holzaufkommen der beiden Lärchenarten, das in rheinland-pfälzischen Wäldern geerntet und über Landesforsten Rheinland-Pfalz vermarktet wurde, betrug im Durchschnitt der letzten fünf Jahre rd. 65.000 Kubikmeter pro Jahr. Davon erreichten rd. 45.000 Kubikmeter oder 70 Prozent sägefähige Qualitäten. Dieses Stammholz findet wegen seiner hohen Festigkeit und Elastizität sowie – als Kernholz – aufgrund seiner guten Witterungsbeständigkeit vor allem als Bau- und Konstruktionsholz sowie im Innenausbau Verwendung. Die übrigen rd. 20.000 Kubikmeter des jährlichen durchschnittlichen Lärchenaufkommens wurden zu 85 Prozent als Industrie-, zu 15 Prozent als Energieholz genutzt.
Landesforsten Rheinland-Pfalz bietet seinen Kunden Kiefer- und Lärche-Rohholz in folgenden Qualitäten an:
- Qualitativ sehr hochwertiges, ausgesuchtes Stammholz zur Fertigung von Lamellen und Blockware (Türen und Fenster, Treppen, Möbel, Fußböden, Leisten);
- Stammholz für Konstruktionszwecke (zum Beispiel Dachtragwerke);
- Stammholz zur Produktion von imprägniertem Schnittholz für die Verwendung im Außenbereich (Pfosten, Palisaden) und von profiliertem Holz für Decke, Wand und Fassade;
- Stammholz für Spezialverwendungen (Masten, Pfosten, Rammpfähle für die Gründung von Kai- und Hafenanlagen und den Buhnenausbau) sowie für zahlreiche weitere Einsatzbereiche;
- Stammholz für die Produktion von Verpackungsmaterial (Paletten, Kisten);
- Industrieholz für die Holzwerkstoffindustrie;
- Energieholz.
Industrieholz
Industrieholz ist ein Holzsortiment, das als Koppelprodukt beim Holzeinschlag anfällt und wegen ungünstiger Dimension (i.d.R. zu schwach) oder Qualität (Grobastigkeit, Krümmungen, Verfärbungen, Fäulnis) für eine höherwertigere Verwendung in Säge- oder Furnierwerken nicht geeignet ist. Industrieholz wird verwertet, indem es mechanisch oder chemisch aufgeschlossen und zu Holzwerkstoffplatten (Span-, OSB- und Faserplatten), Holzschliff oder Zellstoff verarbeitet wird.
Beim Industrieholz gibt es hinsichtlich Frischegrad und Fasereigenschaften der verschiedenen Holzarten deutliche Qualitätsunterschiede, die mit entsprechenden Preisdifferenzierungen verbunden sind. Als „Papierholz“ (auch als Schleifholz bezeichnet) für die Herstellung von Holzstoff erzielt frisches Fichtenholz (in geringen Anteilen auch Kiefernholz) ohne Verfärbungen oder Fäule die höchsten Preise, gefolgt von Nadelindustrieholzqualitäten, die für die Produktion von OSB-Platten geeignet sind und ebenfalls aus produktionstechnischen Gründen einen gewissen Frischegrad aufweisen müssen. Geringere Ansprüche an die Qualität und den Frischegrad des Holzes stellen die Werke, die - vor allem aus Fichte und Buche - Zellstoff herstellen. Besonders tolerant hinsichtlich der Qualitäten der verarbeiteten Laub- und Nadelindustriehölzer sind die Produktionslinien für Spanplatten und Faserplatten (in Rheinland-Pfalz insbesondere MDF/HDF).
In dem Fünfjahreszeitraum 2013 bis 2017 wurden in Rheinland-Pfalz auf den vom Landesbetrieb von Landesforsten betreuten Waldflächen im Mittel etwa 2,7 Millionen Kubikmeter (auch als Festmeter bezeichnet, abgekürzt FM) Holz pro Jahr geerntet und durch den Landesbetrieb verkauft. Etwas mehr als ein Fünftel dieses Holzeinschlags wurde als Industrieholz ausgehalten und – teils über Händler - an die industriellen Großabnehmer der Holzwerkstoff-, Papier- und Zellstoffindustrie verkauft. Knapp 180.000 Kubikmeter des jährlichen Industrieholzaufkommens entfielen dabei auf Laubholzarten, in erster Linie auf die Buche (rund 80%), gefolgt von der Eiche (knapp 10%) und den übrigen Laubhölzern (weitere 10%). Aus dem Einschlag von Nadelhölzern wurden im Mittel der letzten fünf Jahre rd. 420.000 Kubikmeter Industrieholz pro Jahr (Fichte 63%, Kiefer 20%, Douglasie 14% und Lärche 3%) verkauft. Fast 40% des Fichten- und nicht ganz 2% des Kiefernindustrieholzes finden Verwendung als vergleichsweise „hochpreisiges“ Papierholz. Papierholz wird mittels Holzschliffverfahren mechanisch zu Holzstoff zerfasert, der wiederum ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Papierproduktion darstellt. Die übrigen Nadelindustriehölzer ebenso wie das Industrieholz der Laubholzarten werden zur Produktion von Holzwerkstoffplatten und Zellstoff genutzt. Angeboten und verkauft wird Industrieholz von Landesforsten als Schichtholz (vorzugsweise Nadelholz) in Längen von 2,00, 2,50 oder 3,00 Meter, abgerechnet i.d.R. nach Raummeter (teils aber auch nach Gewicht), sowie als Kranlängen mit 4 bis 7 Meter Länge oder baumfallend ab 8 Meter Länge, wobei die beiden letztgenannten Sortimente regelmäßig auf Gewichtsmaßbasis vermarktet werden. Die Preise für Industrieholz liegen unter denen für sägefähige Sortimente und erreichten im Mittel des Fünfjahreszeitraumes 2013 bis 2017 rd. 50 €/FM bei Fichtenpapierholz, rd. 38 €/FM bei den übrigen Nadelindustriehölzern, etwa 45 €/FM bei der Buche, 44 €/FM bei der Eiche und 36 €/FM beim übrigen Laubholz.