Zweipunkt-Eichenprachtkäfer

Was ist das Problem?

Eichenprachtkäfer
Eichenprachtkäfer

Als wärme- und lichtliebender Sekundärschädling befällt der Eichenprachtkäfer besonders vorgeschädigte, aufgelichtete Eichenwälder. Seine Vermehrung wird begünstigt durch milde Winter, warme Sommer und geringe Niederschläge. Die Art ist heimisch in den Rheinland-Pfälzischen Wäldern und nur eine von vielen baumartenspezifischen Prachtkäfer-Arten.

Die Stiel- und Traubeneiche gelten als verlässliche Baumarten im Klimawandel und naturschutzfachlich wichtiger Lebensraum für zahlreiche Wald-Arten. Bisher zeigten Eichen verglichen mit anderen Baumarten wenige Ausfallerscheinungen durch die von Trockenheit und Hitze geprägten Jahre. Doch die klimatischen Veränderungen gehen auch an den Eichen nicht spurlos vorüber: Ihr Stresszustand und die für die Käfer günstige Witterung führten lokal zu einem Anstieg der Populationsgröße von Eichenprachtkäfern. Besonders in den wärmebegünstigten Regionen von Rheinland-Pfalz häufen sich die Befallszahlen bis hin zu befürchtetem Absterben gesamter Eichenwälder. Während 2023 noch 250 Hektar Befallsfläche durch die Forstämter gemeldet wurden, wurden 2024 schon über 1680 Hektar gemeldet (Anstieg zum Teil bedingt durch größere Aufmerksamkeit für diesen Käfer)

Management

Abgestorbene Eichen

Der Eichenprachtkäfer vermehrt sich durch seine ein- bis zweijährige Entwicklung deutlich langsamer, als die “Buchdrucker“ an der Fichte. Damit treten Massenvermehrungen nach Schwächung von Bäumen deutlich verzögert auf. Dennoch ist ein Management zur Vermeidung von flächigem Absterben der Eiche notwendig, insbesondere um die Eiche als wichtige Baumart im Klimawandel zu erhalten.

Försterinnen und Förster in Rheinland-Pfalz beobachten die Entwicklung ihrer Eichenwälder genau. Entnommen werden nur Bäume, die eine sehr stark aufgelichtete Krone haben und nicht mehr zu retten sind. Leicht befallene Bäume bleiben stehen, um den Wald nicht weiteraufzulichten und damit noch größeren Trockenstress bei den Eichen zu verursachen. Gefälltes Holz soll so schnell wie möglich aus dem Wald gefahren werden, um ein Ausfliegen der Jungkäfer im Bestand zu verhindern.

Erkennen

Fraßbild des Eichenprachtkäfers am Eichenstamm

Der etwa 1 cm große Eichenprachtkäfer fällt durch seine metallisch grünen Flügeldecken mit zwei weißen Punkten auf. Er legt seine Eier auf der Borke ab (Einbohrlöcher sind nicht sichtbar), die  Larve wird mit bis zu 3 cm deutlich größer und frisst unter der Borke von Stiel- und Traubeneichen zickzackförmige Gänge in das Kambium (Wachstumsschicht des Baumes). Auch Bohrmehl findet man nicht, da die Larven das Bohrmehl kompakt in den Gängen hinterlassen. Von außen ist der Befall einer Eiche erkennbar durch dunklen Schleimfluss am Stamm, Laubfall und Austrocknen der Krone in der Vegetationszeit und durch Spechte abgeschlagene Rinde. Später weisen die Ausbohrlöcher der erwachsenen Käfer eine charakteristische D-Form auf. Da sich die Larven in der Borke verpuppen, muss diese kräftig genug sein, damit die D-förmigen Ausfluglöcher erkennbar sind. Befallene Bäume können in 1 bis 2 Jahren absterben, oft vorangetrieben durch weitere Schädlinge. Häufig siedeln sich auch weitere Käfer-Arten an, deren Larven sich durch den Holzkörper fressen und das Holz damit für viele Nutzungen unbrauchbar machen. Befall durch diese Käfer ist an hellem Bohrmehl erkennbar.