Niskastenkontrolle

Försterin Bärbel Hohl bei der Nistkastenreinigung
Försterin Bärbel Hohl bei der Nistkastenreinigung

Dieser Tage findet der Herbstputz der Vogelnistkästen im Forstrevier Hochacht-Kaltenborn, Forstamt Adenau, statt. Försterin Bärbel Hohl reinigt zur Zeit die Vogelnistkästen in ihrem Revier, damit im nächsten Frühjahr die Vögel ihre Nester in diese bauen können.

Dazu benutzt sie lediglich eine kleine Harke und Bürste, um das alte Nest und mögliche Parasiten wie Vogelflöhe und Milben zu entfernen. Sie verwendet hierbei keine chemischen Reinigungsmittel oder gar Desinfektionsmittel.

Im Staatswald des Forstreviers Hochacht-Kaltenborn hängen auf 800 Hektar rund 100 aus Holzbeton gefertigte Nistkästen, einige runde Höhlen, meist aber welche vom Typ „Bayerischer Giebelkasten“. Diese sind noch von ihren Vorgängern angebracht worden und die heutige Försterin stellt fest: „Zum Revierantritt waren erst mal die Aufarbeitung der Sturmwürfe „Kyrill“ und „Xynthia“ und die Einarbeitung am Wichtigsten. Nach und nach habe ich die Kästen in den verschiedenen Waldpartien katalogisiert und auch einige wieder repariert. Ich denke die jährliche Reinigung ist wichtig, als kleiner Beitrag zum Naturschutz im Wald“. Denn die höhlenbrütenden Singvögel wie Blau- und Kohlmeise, Kleiber und Rotschwanz sind insektenfressend und verspeisen viele Schädlinge. Die Kästen sind als eine Ergänzung anzusehen, weil es in unseren naturnah bewirtschafteten Wäldern ausreichend alte Bäume mit natürlichen Brut- und Wohnräumen gibt.

Der September ist die beste Zeit für die Reinigung, da sich im Herbst dann viele nützliche und bedrohte Arten die Kästen für die Überwinterung als Unterschlupf suchen. Dazu gehören z.B. Florfliegen, Wespen- u. Hummelköniginnen, auch Fledermäuse und Siebenschläfer, sowie Haselmäuse. Im Jahr 2016 waren 95 Prozent der Nistkästen belegt, also erfolgreich bebrütet worden, meist von Meisen und Kleibern. Diese hohe Quote zeigt, dass die künstlichen Höhlen gerne angenommen werden.