Das Forstrevier Urbach
Die beiden kommunalen Forstbetriebe Gemeinde Urbach mit ca. 30 ha und der Zweckverband Kirchspiel Urbach mit 955 ha forstlicher Betriebsfläche bilden das Forstrevier Urbach.
Der Zweckverband ist ein Zusammenschluss der Ortsgemeinden Dernbach, Harschbach, Linkenbach, Niederhofen und Urbach, die neben ihrem gemeinsamen Waldbesitz noch 2 Industriegebiete, den Friedhof und ein Jugendheim betreiben.
Die Wälder werden auf über der Hälfte der Waldfläche von der Hauptbaumart Buche dominiert, die seit Jahrhunderten von Natur aus hier vorkommt. Die durch Pflanzung eingebrachte Fichte stockt auf einem knappen Viertel der Waldfläche. Ansonsten sind noch ca. 30 weitere Baumarten in den Waldbeständen zu finden. Der von der Forsteinrichtung festgelegte Hiebssatz liegt bei rund 7.500 Festmetern (Kubikmeter) pro Jahr. So viel Holz kann nachhaltig genutzt werden, weil es im gleichen Zeitraum auch wieder nachwächst.
In den letzten Jahrzehnten mussten große Waldflächen gerodet werden, um Projekte wie die Kreismülldeponie, die ICE-Trasse und ein Industriegebiet zu realisieren. Ein Großteil des Waldverlustes konnte durch Erstaufforstung ehemals landwirtschaftlicher Flächen kompensiert werden. Neben der BAB 3 und der ICE-Trasse führen noch weitere 4 stark befahrene Landesstraßen zur Zerschneidung der Waldgebiete.
Große Teile des Reviers liegen im Naturpark Rhein-Westerwald und davon in der Kernzone 3 „Märkerwald“. Hierzu gehört auch der Bereich um den Dernbacher Kopf, der als höchste Erhebung im Unterwesterwald bei 427 m über NN liegt. Seit der Jahrtausendwende ist der vom Aussterben bedrohte Schwarzstorch wieder sesshaft geworden und brütet im Revier. Auch mit Kolkrabe und Wildkatze sind weitere seltene Tierarten hier anzutreffen.