Weißtanne (Abies alba)
Geschichte, Verbreitung und Standortsansprüche
Der südliche Pfälzerwald bildet den Rand des natürlichen Verbreitungsgebietes der Weistanne (abies alba).
Nach Pollenanalysen ist sie nach der Eiszeit aus Südeuropa vor etwa 4500 Jahren wieder in der Südpfalz angekommen. Durch den schweren Samen ist ihre Verbreitungsgeschwindigkeit begrenzt.
Der Anteil der Weißtanne an der Baumartenverteilung im Staatswald des Forstamtes Annweiler beträgt 6% mit deutlichem Schwerpunkt im Süden (Bereich Bad Bergzabern). Damit weist das Forstamt Annweiler landesweit den größten Tannenanteil auf.
Die Weißtanne verjüngt sich hier auffallend besser als im übrigen Pfälzerwald. Ältere Weißtannen sind häufig als Trupps, Kleingruppen oder Einzelexemplare in Kiefern-Buchenbeständen eingemischt. Es gibt aber auch einige nahezu reine Tannenbestände. Häufig kommt sie auch im Unter- und Zwischenstand in Mischung mit der Lichtbaumart Kiefer vor, wo sie waldökologisch von besonderem Wert und auch wirtschaftlich interessant ist. Die Erhaltung und weitere Mehrung eines angemessenen Tannenanteils ist das Ziel der waldbaulichen Bemühungen des Forstamtes Annweiler.
Die Weißtanne ist für den naturnahen Waldbau in Gestalt der Entwicklung ökologisch und ökonomisch stabiler Mischbestände in ihrem Verbreitungsgebiet unverzichtbar. Ihrer besonderen Gefährdung durch Wildverbiß gilt es, durch eine konsequente Jagdstrategie mit dem Ziel der Harmonisierung von Wald und Wild zu begegnen. Im Forstamt Annweiler gelingt dies auf nennenswerter Fläche der Regiejagd, so dass hier die Naturverjüngung dieser, auch künftig im Zuge des Klimawandels bedeutenden Baumart ohne Zaun möglich ist.