Diese Lebensräume gibt es im Ober-Olmer Wald...

Der Ober-Olmer Wald gehört zu den trockensten und wärmsten Waldgebieten in Deutschland. Durch die frühere militärische Nutzung haben sich vielfältige Lebensraumtypen entwickelt, die heute auf unsere aktive Pflege angewiesen sind. Sie locken eine besonders große Artenvielfalt an und machen den Ober-Olmer Wald unersetzbar wertvoll.

Waldbiotope

Mittelwald im Winter, alte Eichen

Der Wald selbst bietet in sich eine große Fülle von Lebensräumen und besonderen Biotop-Typen, die dem flüchtigen Auge oft verborgen bleiben. Besondere Baumarten wie der Speierling oder die Elsbeere werden im Ober-Olmer Wald aktiv gepflanzt und durch Fällung ihrer Konkurrenten gefördert. Mikrohabitate wie Höhlen alter Bäume werden für die Zukunft gesichert und erhalten.

Ein ganz besonderes Projekt ist die Reaktivierung alter Mittelwald-Flächen im Ober-Olmer Wald. Diese historische Bewirtschaftungsform entstand im Mittelalter und schafft Lebensräume für ganz spezielle Arten. In regelmäßigem Zeitabstand werden alle Bäume einer Eichen-Fläche gefällt und es entsteht eine beinahe freie Fläche. Nur einige Altbäume bleiben dauerhaft stehen. Schon im Folgejahr treiben die Wurzelstöcke wieder aus und ein dichter, junger Eichenwald beginnt wieder zu wachsen.

Offenland-Biotope

Wiese im Ober-Olmer Wald

Die Rodung und Offenhaltung von Lichtungen im Wald durch das Militär hat Standorte für schützenswerte Offenland-Biotoptypen geschaffen: Zwergstrauchheiden, Borstgrasrasen, saure Magerrasen, ruderale Trockenrasen und Halbtrockenrasen und blütenreiche, wärmeliebende Säume. Da die Wiesen- und Rasenflächen nicht gedüngt wurden, blieben die natürlich vorhandenen mageren Standortverhältnisse erhalten. Die Flächen müssen gelegentlich gemäht oder gemulcht werden, um Verbuschung zu verhindern. Wir bitten Sie darum, de offenen Flächen wegen ihrer Schutzbedürftigkeit nicht zu betreten!

Wasser-Biotope

Grasfrosch mit Laich

Durch die militärische Befahrung ergaben sich immer wieder neue Bodenverdichtungen und -verwundungen. In ausgefahrenen Mulden sammelte sich schließlich Wasser und es entstanden an vielen Stellen Tümpel, die bald von Amphibien und Kleinstlebewesen besiedelt wurden. Einige davon führen nur im Winterhalbjahr Wasser. Im Zuge der Konversion nach Abrücken der Streitkräfte wurden weitere Tümpel ausgehoben. Heute müssen sie regelmäßig aktiv gepflegt werden, sonst würden sie mit der Zeit verlanden und schließlich wieder verschwinden.

Fledermaus-Quartiere

Abendsegler

Ehemalige Bunker des Munitionslagers im Ober-Olmer Wald wurden im Rahmen der Konversion nicht abgerissen, sondern zu Fledermaus-Quartieren umgebaut. Außerdem bieten einige erhaltene Altbäume des Waldes durch ihren Höhlenreichtum wichtige Ruhe- und Winterplätze.