Bewirtschaftungsblöcke
Trotz aller beschriebenen Maßnahmen zur Strukturverbesserung im Kleinprivatwald, wird diese Waldbesitzart stets geprägt sein durch zahlreiche Waldbesitzer mit vielen kleinen Parzellen.
Ein wirkungsvolles Instrument zur Bewirtschaftung dieser Wälder wird von Landesforsten in der Bildung von Bewirtschaftungsblöcken gesehen. Die Waldbesitzenden in kleinparzellierter Gemengelage müssen sich als Schicksalsgemeinschaft verstehen und erkennen, dass sie am Markt nur angemessen partizipieren können, wenn sie geschlossen handeln. Ein wirtschaftlicher Harvestereinsatz ist nur bei ausreichendem Hiebsanfall (Durchforstungsfläche) erreichbar und mit der Holzbündelung wird eine Vermarktung oft erst ermöglicht. Diese Zwänge werden sich mit zunehmender Konzentration auf der Holzkäuferseite eher noch verstärken.
Es ist also eine Kernaufgabe der Privatwaldbetreuung, die Mobilisierung der Waldbesitzenden auf diese durch Maschineneinsatz und Vermarktung erforderlichen Blöcke auszurichten. Es kann also der einzelne Privatwaldbetreuer sein, der als Initiator auftritt, oder – wie verschiedentlich im Land schon praktiziert – auch eine Kooperation zwischen Landesforsten und dem örtlichen Waldbauverein.
Beginnend müssen die zu einer Maßnahme passenden Flächen ausgewählt und die Eigentümer (zur Zeit noch über den ALB Online-Zugang) ermittelt werden. Die nachfolgende Adressrecherche wird zukünftig durch einen Zugang von Landesforsten auf das Melderegister unterstützt. Danach kann die Ansprache der Waldbesitzer mit dem Angebot, sich um die Vorbereitung, Vergabe und Durchführung der Maßnahme zu kümmern, erfolgen. Dieser Schritt wird zeitgemäß mittels Serienbrief erledigt, ohne die persönliche Kontakte vollständig ersetzen zu wollen. Nach der Beauftragung des Forstamtes oder Waldbauvereins kann die biologische und technische Produktion in Angriff genommen werden sowie der Holzverkauf erfolgen.
Die Vorteile für alle Seiten werden in verschiedensten Pilotprojekten deutlich: Die Unternehmer stoßen auf ein interessantes Arbeitsvolumen, das wiederum zu günstigen Konditionen für die Waldbesitzer beboten werden kann. Die Privatwaldbetreuer konzentrieren einen großen Teil ihres Arbeitseinsatzes, um bei gegebener Arbeitsbelastung einen noch höheren Einschlag bewältigen zu können.
Ein Beispiel im Forstamt Adenau zeigt, dass die Flächen im Block nicht kompakt zusammen liegen müssen, sondern dass das problemlose Umsetzen der Maschinen (auf der Achse) der ausschlaggebende Faktor ist. So erreichte ein Block, der sich über mehrere Gemarkungen erstrecke, ein Einschlagsvolumen von fast 7000 Festmetern im Kleinprivatwald.