Waldbesitz in Rheinland-Pfalz

Waldland Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz ist laut letzter Bundeswaldinventur zu 43 Prozent mit Wald bedeckt und ist damit eines der waldreichsten Bundesländer. Die Waldbilder sind ausgeprochen vielseitig. Zu 45,9 Prozent befindet sich der Wald im Besitz von Körperschaften, hauptsächlich Kommunen. 24,9 Prozent befinden sich als Staatswald im Besitz des Landes. Dazu kommen 1,6 Prozent Bundeswald. 27,6 Prozent befinden sich in Privatbesitz. Dabei dominieren kleine und kleinste Flächen. Nahezu auf der gesamten Waldfläche ist Landesforsten tätig. Die Mitarbeitenden in den Gemeinschaftsforstämtern bewirtschaften den landeseigenen Wald und sind als Dienstleister für kommunale und private Waldbesitzende tätig.

Landesforsten Rheinland-Pfalz hat sich einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder im Rahmen der multifunktionalen Forstwirtschaft verschrieben. Dies bedeutet, dass alle Waldfunktionen – also die ökologische, die ökonomische und die soziale Funktion des Waldes – auf der gesamten Fläche gleichwertig erhalten bleiben. Ziel ist es, dass der Wald auch von unseren Kindern und Enkelkindern in gleicher Weise und Qualität genutzt werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen und unter dem Einfluss des fortschreitenden Klimawandels entwickelt Landesforsten arten- und strukturreiche Mischwälder und bewirtschaftet diese naturnah. Es werden Baumarten gefördert, die an das Klima angepasst sind und auf den vorliegenden Böden gut wachsen.

Privatwald in Rheinland-Pfalz

Zu sehen ist ein Waldbestand, durch den Lichtstrahlen fallen

Knapp 28 Prozent der Waldfläche in Rheiland-Pfalz befinden sich in Privatbesitz. Der Privatwald in Rheinland-Pfalz zeichnet sich durch seine Kleinparzelliertheit aus. In den meisten Fällen ist der Waldbesitz nur ein bis zwei Hektar groß, häufig sogar noch in verschiedene, kleinere Parzellen aufgeteilt. Diese Zergliederung des Besitzes ist geschichtlich durch die Realteilung des Erbes bedingt. Jeder Nachfahre erhielt den gleichen Anteil an landwirtschaftlichen Nutzflächen und Wald.

Diese Ausgangslage erschwert die Bewirtschaftung der Wälder. Um dies zu umgehen schließen sich viele Waldbesitzende forstlichen Zusammenschlüssen an. Die Waldbauvereine kümmern sich zum Beispiel um Waldbrandversicherungen, unterstützen bei der Pflanzenbestellung und bieten Weiterbildung für Waldbesitzende an.

Stand bis vor wenigen Jahren die Mobilisierung von Holzvorräten aus dem Privatwald im Vordergrund, hat sich der Fokus aufgrund der Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels verschoben. Aktuell sind die Wiederbewaldung der durch Trockenheit und Insektenfraß entstandenen Kahlflächen und die Entwicklung noch bestehender Bestände hin zu artenreichen Mischbeständen die größten Herausforderungen im Privatwald.