Forstamt Bienwald
Willkommen beim Forstamt Bienwald
In der oberen Rheinebene zwischen Rhein und Reben (deutsche Weinstraße) gelegen, erstreckt sich der Bienwald im südlichen Rheinland-Pfalz entlang der deutsch - französischen Grenze. Ein ökologisches Juwel im Herzen Europas.
Mehr dazu in unserem 4-teiligen Bienwaldfilm der Präsentation "Unsere "Dicken Eichen", die Baumveterane des Bienwaldes", sowie auf den folgenden Seiten.
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Neue Öffnungszeiten ab dem 01.10.2022
Ab dem 01.10.2022 haben wir für Sie am Forstamt Bienwald neue Öffnungs- und Servicezeiten:
Montag bis Donnertag: 9:00 bis 12:00 Uhr
Donnerstag: 14:00 bis 16:00 Uhr
Freitag: 9:00 bis 13:00 Uhr
Holzerntearbeiten an der Buchstraße
Als Waldbesucher entlang der Buchstraße nahe des Bahnüberganges Wörth-Dorschberg sind sicher dem ein oder anderen die roten Markierungen an einem Waldbestand aufgefallen.
Der Wald ist dort, bedingt durch die regelmäßig auftretende Sommertrockenheit, dem massiven Wurzelfraß der Maikäferengerlinge (Larve des Maikäfers im Boden) und dem starken Mistelbefall auf großer Fläche extrem von Absterbeprozessen gezeichnet. Der Klimawandel ist vor unserer Haustür angekommen.
Es besteht die Möglichkeit, den Wald sich selbst zu überlassen. Das findet schon an vielen Stellen im Bienwald statt (Alt- und Totholzkonzept, Naturwalflächen mit Stilllegungscharakter). Wichtig für den Waldnaturschutz, für die Tier- und Pflanzenarten! Gleichzeitig haben wir aber auch den gesetzlichen Auftrag, andere Waldfunktionen durch den Erhalt eines geschlossenen Waldbestandes zu fördern (z.B. Klima- und Lärmschutzfunktion). Wir arbeiten daher vielfältig zwischen diesen zwei Optionen und so mit einer gewissen Risikostreuung. Für diesen Waldbestand haben wir uns für das Aktiv-Werden entschieden aus mehreren Gründen:
-wir wollen an dieser Fläche eine Strategie erarbeiten, wie wir den Wald klimastabiler gestalten können. Die Naturverjüngung (Selbstansamung von z.B. Kiefer) soll dabei eine große Rolle spielen, aber auch ein gewisser Anteil an Pflanzung anderer Baumarten.
Nichts tun bedeutet hier, den noch recht jungen Kiefern- und Buchenwald weiter beim Absterben zuzusehen und damit den Waldcharakter zu verlieren. Ob es uns gelingt, eingeschleppt, fremde Pflanzenarten wie Goldrute und Kermesbeere dadurch schneller zurückzudrängen, werden wir sehen.
-die Eigengefährdung der Forstwirte muss auf diesen Flächen so gering wie möglich bleiben. Junge Bäume brauchen immer wieder Pflege. Dies geschieht auch in unserer modernen Welt immer noch durch die Handarbeit von Menschen.
Diese wären durch die große Menge der stehenden, abgestorbenen Bäume extrem gefährdet.
-wir werden auch gleichzeitig den ein oder anderen Baum entfernen, der nahe am Weg durch den Absterbeprozess auf den Weg fallen würde. Mit diesen waldtypischen Gefahren muss man in einem naturnahen Wald rechnen; es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Wir wollen aber möglichst die Gefahrenbereiche reduzieren, aktiv etwas für den Rettungs- und Katastrophenschutz (Zufahrt) tun und gleichzeitig auch den Waldinnenrand für Blühpflanzen und damit Insekten attraktiver machen.
Der erste Schritt zu einer neuen Waldgeneration:
Die absterbenden und abgestorbenen Bäume wurden bei der Begutachtung markiert. Hier sind wir mit mehreren Forstleuten gleichzeitig aktiv gewesen, um uns immer wieder gegenseitig zu eichen und abzustimmen.
Da die Fällung mit der Motorsäge zu gefährlich ist, erfolgt diese durch einen sogenannten Harvester. Dies ist eine geländegängige Holzerntemaschine, bei welcher sich der Fahrer in einer geschützten Kabine befindet und nur auf permanent festgelegten Fahrwegen (Rückegassen) bewegen darf, um den Waldboden im Umgriff zu schonen.
Der zweite Schritt:
Nachdem die Fläche sicher ist, kann an ausgewählten Stellen mit der Pflanzung von Eichen und Esskastanien begonnen werden. Diese Baumarten gelten derzeit als klimastabiler. Wir schützen sie mit Wuchshüllen (einfaches Auffinden und Pflegen, günstiges Innenklima), die entweder plastikfrei sind bzw. rückstandslos abgebaut werden
An anderen Stellen wird es eine Bodenvorbereitung für die natürliche Ansamung unserer heimischen Waldbäume, wie etwa Kiefer und Birke geben.
Wir rechnen damit, dass diese jungen Bäumchen durch ihre nicht verwöhnte Jugendzeit besser mit trockenen Zeiten zurechtkommen werden, als ihre alten, regenverwöhnten Vorfahren.
Wir Forstleute, wie derzeit alle Landnutzer, spüren den Klimawandel täglich, der Wandel ist enorm. Gern kommen wir mit Ihnen ins Gespräch, bieten rund ums Jahr Exkursionen an, Infos auf unserer homepage. Melden Sie sich gern direkt bei uns.
Ihr Forstamt Bienwald
Der besondere Waldbesuch
Wir Forstleute freuen uns über jeden Waldbesucher. Gerade in diesen besonderen Zeiten ist ein Waldaufenthalt schön und obendrein gesund. Die Trockenheit der letzten vier Jahre hat dem Wald jedoch schwer zugesetzt. Neben dem ausbleibenden Niederschlag schwächen der Wurzelfraß durch die Maikäferengerlinge und Pilzerkrankungen die Bäume weiter. Eine Vielzahl an Bäumen hat den Trockenstress nicht oder nur mit Schäden überstanden. Abgestorbene Bäume oder Kronenteile brechen oft ohne besondere Vorwarnung ab. Es ist unmöglich, alle Gefahrenquellen zu beseitigen. Grundsätzlich gilt auch, dass der Waldbesucher mit waldtypischen Gefahren rechnen muss. Es ist und bleibt ein Naturraum. Bitte achten Sie daher bei Ihrem Waldspaziergang darauf, den Aufenthalt unter abgestorbenen Bäumen und Ästen sowie Bäumen mit Pilzkonsolen zu vermeiden. Gehen Sie mit offenen Augen durch den Wald und machen Sie sich diese besondere Situation bewusst. Verschieben Sie bei stärkerem Wind den Waldbesuch auf einen späteren Zeitpunkt. Parken Sie bitte nur am Rande des Waldes so, dass auch große Fahrzeuge des Rettungs- und Katastrophenschutzes durchkommen. Jeder Waldweg ist auch ein Rettungsweg.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Waldzeit!
Ihr Forstamt Bienwald
Die Moorbirke - Baum des Jahres 2023
Der Lebensraum der Moorbirke ist bedroht und schützenswert. Vom Wasser geprägte Böden wie Moore, Brüche und Sümpfe sind durch Entwässerung für Torfabbau und zur Gewinnung von Flächen selten geworden. Wärmere Temperaturen und geringere Niederschläge tragen zum Schwund der Moore bei. Dabei haben sie äußerst wichtige Funktionen. Sie sind Wasserspeicher und eine große CO2-Senke.
Intakte Moore nehmen Kohlenstoffdioxid auf und lagern es im Torf an.
Moore sind Lebensräume für Spezialisten. Die dort vorkommenden Pflanzen- und Tierarten haben sich an die Besonderheiten ihrer Umgebung (vom Wasser geprägte, saure Böden, Nährstoffarmut und oft kühlere Temperaturen) angepasst.
Dies gilt auch für die Moorbirke.
Deutlich häufiger vorkommend und bekannter ist ihre Verwandte, die Sandbirke.
Moore in Rheinland-Pfalz befinden sich beispielsweise in der Eifel oder im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Die Ausweisung von Schutzgebieten helfen dabei, den gefährdeten Lebensraum der Moorbirke zu erhalten.
Im südlichen Bienwald liegt das sogenannte „Lautermoor“ in der Nähe der Bienwaldmühle in intakter, ursprünglicher Form. Dort kann man sich vom Weg aus ein Bild machen, wie der Lebensraum von Moorbirken aussieht und auch ein paar Exemplare entdecken.
Der “Baum des Jahres“ wird seit 1989 ausgerufen.
Vertreter der Mitglieder des Kuratoriums „Baum des Jahres“ treffen sich einmal im Jahr im Herbst in Berlin, um über den jeweiligen Jahresbaum abzustimmen.
Ziel ist es, im darauffolgenden Jahr diese Baumart gegenüber der Öffentlichkeit besonders hervorzuheben.
Mehr Informationen über den Baum des Jahres 2023 finden Sie unter:
Brennholzabgabe für Herbst/Winter 2022/2023
Die Anfrage für Brennholz ans Forstamt Bienwald lief bis zum 15.9.2022 per Anfrageformular. Die gute Nachricht ist: Alle, die eine Anfrage gestellt haben, werden Holz in diesem Herbst/Winter erhalten. Allerdings wird es auch Abweichungen von Bestellwünschen geben müssen, wofür es verschiedene Gründe gibt. Wir haben ca. 11.000 Fm Brennholzanfragen erhalten, vorrangig aus privaten Haushalten. Davon wünschen sich wiederum die Kunden etwa 9.000 Fm Laubholz, möglichst Buche oder Eiche. Das ist eine hohe Anfrage und gerade das Laubholz ist der limitierende Faktor. Denn der Klimawandel macht sich auch bei uns stark bemerkbar. Die Trockenheit der vergangenen Jahre und die damit einhergehenden Folgeschäden lassen Bäume absterben, derzeit vor allem Kiefer und nur diese Bäume werden wir verstärkt für die Vermarktung vorsehen. Gesunde Bäume wollen wir i.d.R. derzeit nicht einschlagen und auch den Hiebssatz nicht erhöhen. Wir erfüllen damit weiterhin den Grundsatz der Nachhaltigkeit und versuchen so unsererseits den Wald in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, indem wir gesunde Bestandesteile schonen und Ihnen gleichzeitig Holz bereitzustellen. Vor diesem Hintergrund und der insgesamt sehr hohen Nachfrage nach Brennholz aufgrund der Energiekrisendiskussion werden die Bestellwünsche aus dem Staatwald nach folgenden Grundsätzen erfüllt:
Wir kommen nach und nach auf Sie zu und arbeiten Ihre Brennholzanfrage ab. Bitte haben Sie etwas Geduld!
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Ihr Forstamt Bienwald
Maikäferflug 2023 im Bienwald
2023 wird im Bienwald wieder ein „Maikäferjahr“. Ab Ende April wird der Schwärmflug des Maikäfers auf rund 6.000 Hektar Waldfläche erwartet, ein Ereignis, das nur alle vier Jahre stattfindet. Die Forstleute rechnen insbesondere im trockenen Bienwald in den nächsten Jahren mit weiteren Wurzelschäden durch Engerlingsfraß an Laub- und Nadelbäumen. Eine Bekämpfung ist nicht vorgesehen. Wir können nur auf die natürlichen Gegenspieler setzen.
Am stärksten betroffen sind junge Laubholzbestände. Einzeln bis gruppen- und truppweise fallen hier oft nachwachsende junge Buchen und Eichen, aber auch andere Baumarten aus.
Über einen längeren Zeitraum hinweg kann es dabei zum kompletten Ausfall der nachwachsenden Waldgenerationen kommen. Aufmerksame Waldbesucher erkennen in den betroffenen Gebieten jedoch auch an älteren Bäumen deutliche Schäden. Typische Schadensmerkmale an älteren Buchen sind viele abgestorbene Äste im oberen Kronenbereich
Bei wiederkehrendem starkem Engerlings-Fraß und weiteren Stressfaktoren, wie zunehmender Sommertrockenheit, können auch ältere Bäume zum Absterben gebracht werden.
Weitere Informationen finden Sie hier.