Zertifizierung
Die Zertifizierung nachhaltiger Waldbewirtschaftung ist ein freiwilliges und marktwirtschaftliches Instrument des Marketings zur Image- und Absatzförderung forst- und holzwirtschaftlicher Produkte. Es soll dazu beitragen, die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder zu stärken und zu verbessern.
In Deutschland existieren gegenwärtig zwei Zertifizierungssysteme, die unabhängig voneinander und nach jeweils eigenen Regularien einen Rahmen zur Begutachtung der Nachhaltigkeit forstlichen Handelns präsentieren: Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) und FSC®.
Die PEFC-Zertifizierung ist eine Option zur Nutzung eines Nachhaltigkeitszertifikates für rheinland-pfälzische Forstbetriebe. Landesforsten hat an der Entwicklung dieses Zertifizierungsansatzes aktiv mitgewirkt. Seit Dezember 2000 steht allen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern in Rheinland- Pfalz dieses Zertifikat zur Verfügung.
Die Zertifizierung des Staatswaldes in Rheinland-Pfalz nach FSC® begann im Jahre 2012 mit 12 Forstämtern, seit 2015 ist der komplette Staatswald FSC®-zertifiziert.
Seit 2016 umfasst die FSC®-Zertifizierung von Landesforsten nicht nur Rund- und Brennholz, sondern auch Weihnachtsbäume und Schmuckreisig. Schrittweise sollen alle Weihnachtsbaumkulturen des Landeswaldes FSC®-zertifiziert werden. Pilotforstämter sind Kaiserslautern, Trier, Soonwald, Donnersberg und Rheinhessen.
Informationen zu PEFC
- www.pefc.de (Homepage PEFC Deutschland e.V.)
- www.pefc.org (Homepage PEFC International)
- 4. Regionaler Waldbericht (PDF-Dokument 3 MB)
- Die PEFC-Urkunde für den Staatswald (PDF-Dokument)
- PEFC-Standards für nachhaltige Waldbewirtschaftung
Informationen zu FSC®
- www.fsc-deutschland.de (FSC®-Deutschland; es öffnet sich ein neues Fenster; Sie verlassen die Seite von Landesforsten Rheinland-Pfalz)
- www.gstbrp.de (Gemeinde- und Städtebund RLP; es öffnet sich ein neues Fenster; Sie verlassen die Seite von Landesforsten Rheinland-Pfalz)
Der Staatswald in Rheinland-Pfalz ist FSC® (Lizenznummer FSC®-C111982)- und PEFC-zertifiziert. Er wird von unseren Förstern unter Achtung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit bewirtschaftet. Ziel ist es, die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes, d.h. seine Multifunktionalität, zu erhalten. Dabei gelten unsere hohen Bewirtschaftungsansprüche auch für die durch uns engagierten Unternehmen.
Klicken Sie auf die Urkunden, um die Dokumente herunterzuladen. Die Anlage zur FSC®-Urkunde (nicht barrierefrei) können Sie zusätzlich hier herunterladen. Als extern verliehene Urkunden konnten Sie nicht barrierefrei überarbeitet werden. Wir bitten das zu entschuldigen.
Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft (PEFC und FSC® (Zertifikatscode GFA-FM/COC-002381))
Ziele der Zertifizierung
Ausgangspunkt der Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft sind weltweite Überlegungen, wie man Waldübernutzungen beziehungsweise Waldzerstörungen vor allem in den Tropen, aber auch in Gebieten der borealen Nadelwaldzone, entgegenwirken kann.
Ein Ansatzpunkt hierzu ist die Zertifizierung von Wäldern und die Auszeichnung der hieraus hergestellten Holzprodukte. Bei der Zertifizierung wird durch einen unabhängigen Gutachter festgestellt, ob die Bewirtschaftung der Wälder nachhaltig erfolgt. Produkte aus zertifizierten Wäldern werden mit einem Label gekennzeichnet, das dem Verbraucher die Herkunft aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern garantiert.
Bei der Zertifizierung wird davon ausgegangen, dass der verantwortungsbewusste Verbraucher nur zertifizierte Produkte kauft und so letztlich die Anbieter gezwungen werden, auf eine nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Wälder umzustellen und dies durch ein entsprechendes Zertifikat nachzuweisen.
„Der Staatswald in Rheinland-Pfalz erhält das Label FSC® FSCOUNCIL® und damit die Bestätigung, dass die Waldbewirtschaftung im Land den strengen Regeln eines weltweit anerkannten Umweltsiegels entspricht“, erklärte Forstministerin Ulrike Höfken am 05.12.2012 im Walderlebniszentrum Soonwald. In Anwesenheit von Vertretern von FSC® Deutschland nahm die Ministerin das Zertifikat durch eine unabhängige Zertifizierungsfirma entgegen. „Mit dem FSC®-Label wollen wir nicht nur den naturnahen Waldbau unterstützen, sondern auch Holzwirtschaft und Verbrauchern die bewusste Entscheidung für ein nachhaltiges Holz-Produkt ermöglichen“, so Höfken. Die Landesregierung habe daher die FSC®-Zertifizierung im Koalitionsvertrag festgelegt.
Die Region Rheinland-Pfalz ist bereits seit 2000 PEFC-zertifiziert. Die Gültigkeit des regional ausgestellten Zertifikates beträgt jeweils fünf Jahre, ebenso wie die PEFC-Urkunden der einzelnen teilnehmenden Forstbetriebe innerhalb der Region, deren Gültigkeit an das regionale PEFC-Zertifikat geknüpft ist. Zuletzt wurde die Region Rheinland-Pfalz 2023 rezertifiziert und somit die Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung in der Region durch eine unabhängige, akkreditierte Zertifizierungsstelle bestätigt. Die PEFC-Standards für nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie das Regelwerk welches die PEFC-zertifizierten Betriebe bei der Bewirtschaftung Ihrer Wälder einhalten müssen, orientieren sich eng an den Kriterien und Indikatoren nachhaltiger Waldwirtschaft, wie sie im Rahmen der paneuropäischen Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder in Europa unter Beteiligung verschiedenster Nichtregierungsorganisationen erarbeitet und als "Pan-european Guidelines" für die Signatarstaaten (alle europäischen Länder) in Lissabon rechtsverbindlich vereinbart wurden.
Forest Stewardship Council® (Zertifikatscode GFA-FM/COC-002381)
Der Zertifizierungsansatz nach den Grundsätzen des FSCOUNCIL® beruht auf zehn Prinzipien einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die im Rahmen des FSC®-Systems entwickelt wurden. Sie sind das Ergebnis eines Diskussionsprozesses von am Wald Interessierten aus Forst- und Holzwirtschaft, von Gewerkschaften und Sozial- sowie Umweltverbänden. Der FSC® ist ein weltweit tätiger privatrechtlicher Verein mit Sitz in Mexiko. Die Anpassung und Ausgestaltung der Aussagen der Grundprinzipien des FSC® auf die regionalen Verhältnisse ist Aufgabe der nationalen, jeweiligen FSC®-Arbeitsgruppen.
Datenbank mit FSC®-zertifizierten Wäldern und Produkten
Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC)
Der PEFC-Prozess wurde 1998 von skandinavischen, französischen, österreichischen und deutschen Waldbesitzenden zusammen mit Vertretern der Holzwirtschaft initiiert. Als Pan European Forest Certification Council (= PEFCC) am 30. Juni 1999 in Paris gegründet, traten 2002 auch nicht-europäische Mitglieder bei, so dass am 31.10.2003 die Bedeutung des Akronyms PEFC (= Pan European Forest Certification) in „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“ (also „Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen“) geändert wurde. Das Zertifizierungssystem PEFC basiert inhaltlich auf den Vereinbarungen, die durch die Europäischen Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder in Europa festgelegt wurden. Auch Umweltorganisationen und verschiedenste Verbände beteiligen sich bei PEFC. Die Mitarbeit steht diesen frei und wird auch bisher nicht beteiligten Interessengruppen weiterhin ermöglicht. Zielsetzung von PEFC ist es, nachhaltige Waldbewirtschaftung zu sichern und Produkte aus dieser ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen Forstwirtschaft durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem gekennzeichnet auf den Markt zu bringen.
Kein anderes System ist so offen für alle Waldbesitzarten, denn PEFC ermöglicht die Einbindung von kleinen Familien-Forstbetrieben und bäuerlichem Kleinwald in die Waldzertifizierung. Damit trägt PEFC umfassend zur Erhaltung des heimischen Waldes bei. Der Schlüssel dazu ist ein zweistufiges Vorgehen, bei dem die Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung zunächst auf regionaler Ebene kontrolliert und dokumentiert wird. Hierfür ist die PEFC-Arbeitsgruppe Rheinland-Pfalz für die Region Rheinland-Pfalz zuständig. Erst dann können sich die einzelnen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer einer Region der Zertifizierung anschließen. Dieses Vorgehen wurde gewählt, weil viele Indikatoren für die Nachhaltigkeit, so beispielsweise für die Biodiversität, auf den kleinen und wenig repräsentativen Flächen eines Einzelbetriebes nicht überprüfbar sind. Ein großer Vorteil sind auch die geringeren Kosten einer regionalen Zertifizierung, die vielen kleinen Familien-Forstbetrieben eine Zertifizierung erst ermöglichen. Die föderale Struktur berücksichtigt in besonderem Maße die lokalen Gegebenheiten und stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe. Das ist auch ein Beitrag zur Entwicklung der ländlichen Räume.
Eingehende Informationen zur PEFC-Zertifizierung und zur Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung in der Region Rheinland -Pfalz finden sich in den Regionalen Waldberichten (siehe Kasten mit Internetadressen PEFC). Aktuell nehmen in Rheinland-Pfalz 1.765 Betriebe/Zusammenschlüsse mit 665.550 ha Wald an der PEFC- Zertifizierung teil (Stand 15.02.2022).