Wechsel in der Revierleitung im Forstrevier Nürburg
Zum 01.10.2024 ist Rolf Lück nach 36 Jahren erfolgreicher Tätigkeit als Leiter des Forstreviers Nürburg in Pension gegangen. Anlässlich einer Abschiedsfeier mit vielen Wegbegleitern würdigte Forstamtsleiter Winand Schmitz das Wirken des gebürtigen Westerwälders. Die zurückliegenden Jahre waren geprägt von großen forstlichen Herausforderungen, die er zu bewältigen hatte. Mehrere Sturmwürfe, die daraus resultierenden Wiederaufforstungen und Pflegemaßnahmen der nachwachsenden Wälder und zum Ende seiner Dienstzeit die Bewältigung der großen Borkenkäferkalamität, die ab 2018 einen großen Teil seiner Zeit beanspruchte, sind beispielhaft zu nennen. Auch die unmittelbare Nähe zum Nürburgring blieb nicht ohne Einfluss auf sein Wirken, gehörte der Wald der Nürburgring GmbH doch die meiste Zeit zu seinem Revier. Mit der ihm eigenen Ruhe und Gewissenhaftigkeit machte er sich stets daran, die vor ihm liegenden Aufgaben anzugehen und abzuarbeiten, was ihm bei den von ihm betreuten Waldbesitzern größte Anerkennung brachte.
Seine Nachfolge hat Thorsten Thelen (35) angetreten. Der gebürtige Wiesemscheider hat vor seinem Studium der Forstwirtschaft bereits im Forstamt Adenau den Beruf des Forstwirts erlernt; nach dem Studium leitete er das Revier Steffeln im Forstamt Gerolstein. Mit ihm haben die Waldbesitzer einen neuen kompetenten Ansprechpartner, der die Verhältnisse in der Region von klein auf kennt.
Katrin Eder: „Der Wald trägt entscheidend zur Bewältigung der Klimakrise bei“
Bundesweites Pilotprojekt zur Zertifizierung von Klimaschutzleistungen des Waldes nach dem „Wald-Klimastandard“ der Ecosystem Value Association abgeschlossen – Klimaschutzministerin nimmt Zertifikate für Staatswaldfläche im Forstamt Adenau entgegen.
"Naturnahe Wälder und Flächen, die als Mischwälder wieder aufgeforstet werden, leisten einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. Allein der Wald in Rheinland-Pfalz kompensiert rund ein Viertel der CO2-Emissionen in unserem Bundesland. Diese Klimaschutzleistungen des Waldes sollen künftig durch die Ausgabe von Klimazertifikaten honoriert werden“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der heutigen Entgegennahme von Zertifikaten für eine etwa 16 Hektar (ha) große Waldfläche am Forstamt Adenau.
Landesforsten Rheinland-Pfalz hat deshalb an einem Pilotprojekt der Ecosystem Value Association (eva) teilgenommen, das die mit einer guten Waldbewirtschaftung verbundenen zusätzlichen Klimaschutzleistungen testen sollte. Diese Nachweise bilden die Grundlage für eine Ausgabe von Klimazertifikaten, die sodann auf den freiwilligen Märkten für solche Zertifikate gehandelt werden können.
„Wir sehen seit Jahren ein klimabedingtes Waldsterben. Deutliche Schäden an Kiefern, Eichen und Buchen sind auch hier in der Osteifel zu beobachten. Der Erhalt unseres Ökosystems Wald mit seinen Vorteilen für Mensch und Umwelt und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels bei gleichzeitig zunehmendem Wegfall an Einnahmen aus der Holzvermarktung stellt die Waldbesitzenden vor enorme Herausforderungen. Mit dem ‚Wald-Klimastandard‘ von eva erhalten Waldbesitzende eine völlig neue Perspektive, um Einnahmen zu erzielen, die sie für die Aufgabe des Waldumbaus dringend benötigen. Das ist wichtig, denn der Wald trägt entscheidend zur Bewältigung der Klimakrise bei“, so Eder.
Alexander Zeihe, Sprecher des Vorstands bei eva, erklärte: „Wir danken Landesforsten Rheinland-Pfalz, als Pilotpartner an der Entwicklung des ‚Wald-Klimastandards‘ konstruktiv und engagiert mitzuwirken. Zusammen mit dem zuständigen Forstamt in Adenau können wir die Erfahrungen auf der Projektfläche in die weitere Optimierung einfließen lassen und den ‚Wald-Klimastandard‘ zur Marktreife führen. Unser Dank geht auch an Staatsministerin Katrin Eder für die Unterstützung, die 16 Hektar große Fläche des Staatswaldes Forstrevier Hochacht unter dem ‚Wald-Klimastandard‘ zertifizieren zu lassen.”
Der von eva entwickelte „Wald-Klimastandard“ beschreibt ein wissenschaftlich verlässliches und anwendbares Verfahren für den Nachweis von Wald-Klimaschutzleistungen in Form einer erhöhten Einbindung von CO2 aus der Atmosphäre. Ein unabhängiger Zertifizierer, wie beispielsweise der TÜV, überprüft die Einhaltung des Standards vor Ort und zertifiziert die zusätzlich erwartete Klimaschutzleistung, die sodann die Ausgabe entsprechender Zertifikate durch eva begründet. In der Pilotfläche im Forstamt Adenau werden knapp 2.000 Tonnen mehr CO2 eingebunden, als bei einem vergleichbaren Referenzszenario.
Der „Wald-Klimastandard“ macht dabei auch Vorgaben für eine hinreichende Durchmischung der zertifizierten Flächen mit verschiedenen Baumarten. Dem werden die waldbaulichen Verfahrensweisen von Landesforsten gerecht. Auf den Aufforstungsbereichen im Forstamt Adenau wurden dementsprechend in mehreren exakt digitalisierten Pflanzflächen überwiegend Laubbaumarten in kleinen Baumgruppen von etwa 30 Bäumen gepflanzt, wobei zu Lichtbaumarten wie der Eiche stets auch Buchen oder Hainbuchen als Schattbaumarten beigemischt wurden.
„Der Platz zwischen den Pflanzgruppen bietet genug Raum für eine natürliche Waldentwicklung bei gleichzeitiger Steuerung der waldbaulichen Entwicklung innerhalb der Pflanzgruppen. So werden die vielfältigen Wirkungen des Waldes gestärkt und langfristig gesichert“, erklärte Ministerin Eder. „Das Projekt lenkt den Blick auf die Ökosystemleistungen der Wälder und zeigt, wie bedeutsam sie für den Menschen sind. Bundesweit ist Landesforsten der erste Landesbetrieb, für den der ‚Wald-Klimastandard‘ angewendet wurde. Damit nimmt der rheinland-pfälzische Forst eine Vorreiterrolle ein, sowohl im Nachweis der klimapolitisch so wichtigen Treibhausgasbindung durch den Wald, als auch im Erkunden nachhaltiger Honorierungsmöglichkeiten für diese Leistungen. Forstbetriebe aller Waldbesitzarten können davon profitieren – und deren Handlungsfähigkeit im Sinne eines guten Waldmanagements kommt letztlich auch der Gesellschaft zugute“, so Eder.
Privatwaldbesitzer, Achtung Borkenkäfer!
Durch die Trockenheit der vergangenen Jahre sind die Nadelbäume nahezu wehrlos gegen Borkenkäferbefall. Das Buchdrucker-Monitoring gibt wichtige Hinweise für die Bekämpfung. Durch KLICK auf das Bild öffnet sich die aktuelle Information!
Allen Waldbesitzern wird daher dringend empfohlen, ihre Wälder regelmäßig auch im Bestandesinneren auf Stehendbefall zu kontrollieren.
Für weitergehende Fragen stehen Ihnen gerne Ihre Privatwaldbetreuer zur Verfügung.
Hier wächst Zukunft!
Im Stadtwald Adenau sponsort die Kreissparkasse Ahrweiler die Bepflanzung einer Freifläche mit Esskastanien und Vogelkirschen
Im Rahmen einer Nachhaltigkeitskampagne unterstützt die Kreissparkasse Ahrweiler im gesamten Kreisgebiet die Wiederaufforstung von ausgesuchten Waldflächen, die durch Borkenkäfer, Trocknis oder Sturm geschädigt worden sind.
Auch der Stadtwald Adenau konnte von dieser Kampagne profitieren. In der Nähe der Näsbachhütte wurde ein Fichtenbestand durch Windwurf und anschließenden Käferbefall stark geschädigt. Es ist eine Freifläche entstanden, auf der nun ein neuer, klimastabiler Wald gepflanzt werden sollte.
Dank der finanziellen Unterstützung war es nun möglich, die Schadensfläche mit 200 Esskastanien und 150 Vogelkirschen aufzuforsten. Um die Wuchsbedingungen für die Laubbäume zu verbessern, wurden sie in Wuchshüllen gepflanzt. Diese stellen für jeden Baum ein "Kleingewächshaus" dar, das gleichzeitig vor dem Verbiss durch Reh- und Rotwild schützt.
Brennholzkunden helfen dem Wald
Der Wald in der Eifel ist durch zahlreiche Klimaextreme geschwächt. „Ab mit dem Nadelholz in den Ofen … und dem Wald wird geholfen“
„Viele von uns bewegen sich gerne in der Natur und genießen die Ruhe im Wald.“ Die therapeutische Wirkung des Waldes zum Beispiel durch Senkung des Blutdruckes ist wissenschaftlich belegt. „Jetzt können sich die Bürger bei ihrem Wald bedanken“, bemerkt Forstamtsleiter Winand Schmitz, „für alle die Leistungen, die er für uns erbringt.“
Die Stürme der letzten Jahre und vor allem das trockene Jahr 2018 machen dem Eifelwald nun zu schaffen. „Wir versuchen mit einem enormen Kraftakt der Schadholzmengen Herr zu werden, um eine weitere Ausbreitung der Borkenkäfer zu stoppen“, informiert der Leiter des Forstamtes Adenau, „doch der Markt für nicht sägefähige Nadelhölzer ist zusammengebrochen“. Daher fordert er, „ab mit dem Nadelholz in den Ofen … und ihr helft dem Wald!“
Wenn jeder Brennholzkunde zusätzlich eine überschaubare Menge an Nadelholz übernimmt, reduziert das die bruttauglichen Holzmassen im Wald und hilft, den Borkenkäferbefall zu bekämpfen. „Euer Förster vor Ort informiert gerne darüber, zu welchen Konditionen ihr Nadelholz als Brennholz übernehmen könnt“, berichtet Winand Schmitz.