Rheinland-Pfalz-Beiträge
Da die Ziele des Regiowood Projektes zu den forstpolitischen Strategien in Rheinland-Pfalz sehr gut passen, ist Landesforsten mit folgenden Aktionen als Partner dabei:
- Die Privatwaldinventur im Lande soll erstmalig belastbare Informationen zum Kleinprivatwald und seinen Nutzungsmöglichkeiten liefern. Das eingeführte Verfahren soll jetzt über Satellitenbildeinsatz und –interpretation optimiert werden, um die Erfassung dieser Waldbesitzart zu forcieren.
Die terrestrische Erhebung der etwa 40.000 Hektar Kleinprivatwald im Fördergebiet wird begleitet von der Universität Trier als Projektpartner. Sie wird unter Ausnutzung der Inventurdaten die Interpretation der Satellitenbilder soweit entwickeln, dass über ein Tool Baumarten und Entwicklungsphasen ausgewiesen werden. Damit werden z.B. künftige Aktualisierungen stark vereinfacht und wesentlich wirtschaftlicher. Ein Verfahren das transnational von Interesse sein wird. - Ein wirkungsvolles Instrument gegen die strukturellen Nachteile des Kleinprivatwaldes wird von Landesforsten in der Bildung von Bewirtschaftungsblöcken gesehen. Die Waldbesitzer in kleinparzellierter Gemengelage müssen sich als potenzielle Partner verstehen und erkennen, dass sie am Markt nur angemessen partizipieren können, wenn sie geschlossen handeln. Ein wirtschaftlicher Harvestereinsatz ist nur bei ausreichendem Hiebsanfall (Durchforstungsfläche) erreichbar und mit der Holzbündelung wird eine Vermarktung oft erst ermöglicht. Diese Zwänge werden sich mit zunehmender Konzentration auf der Holzkäuferseite eher noch verstärken. Es ist also eine große Herausforderung, die Mobilisierung der Waldbesitzer auf diese durch Maschineneinsatz und Vermarktung erforderlichen Blöcke auszurichten. Die Privatwaldinventur liefert unabhängig von Parzelle und Eigentümer Informationen über die Nutzungspotentiale. Um diese zu mobilisieren, werden die Flurstücks- und Eigentümerdaten zusätzlich benötigt. Die Weiterentwicklung des web-gestützten, geographischen Informationssystems von Landesforsten unter der Verantwortung der ZeBIT (EDV-Zentrale) wird es ermöglichen, dass diese Informationen mit vertretbarem Aufwand abrufbar sind. In kürzester Zeit können so die zu einem Bewirtschaftungsblock passenden Flächen in einer Flurstücksliste incl. der Eigentümerangaben zusammengestellt werden. Das Ganze erfolgt in einer Excel exportierbaren Version, so dass der Serienbrief zur Holzmobilisierung unvermittelt an die Waldbesitzer herausgehen kann. Darauf aufbauend ist ein umfassendes web-gestütztes Privatwaldinformationssystem angedacht, das es ermöglicht, die gewonnen Flurstücks- und Eigentümerinformationen gemeinsam mit weiteren Angaben zum Waldbesitzer und Wald in einer Datenbank zu erfassen. Dies soll für die Privatwaldbetreuung sicherstellen, dass einmal mühsam erarbeitete Daten nicht verloren gehen. Die Entwicklung vergleichbarer Werkzeuge wird für alle Partner mittelfristig von Interesse sein, so dass ein Erfahrungsaustausch angesagt ist.
- Konkrete Holzmobilisierungsprojekte werden von den Forstämtern ausgehen und, soweit erwünscht, die Waldbauvereine als forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse der Privatwaldbesitzer einbeziehen. In gezielten Mobilisierungsaktionen werden über entsprechende Nutzungsvereinbarungen die Aufträge akquiriert:
- die Wälder für die Durchforstung vorzubereiten (biologische Produktion),
- den Unternehmer auszuwählen und einzusetzen (technische Produktion)
- und den Holzverkauf abzuwickeln.
Es wird den Waldbesitzern gegen Gebühr eine umfassende Dienstleistung angeboten, die es ihnen ermöglicht, ohne Vorfinanzierung einen optimalen Ertrag aus ihrem Besitz zu erzielen. Gleichzeitig wird der stark nachgefragte Rohstoff Holz der stofflichen oder energetischen Nutzung zugeführt. - Alle Aktionen werden begleitet von der KOMMA (Kommunikationsstelle) mit entsprechenden Printmedien und Informationen auf der Homepage wald.rlp.de. Es wird neben dieser Internetseite über das Regiowood - Projekt eine weitere als Mobilisierungsplattform kreiert, die neben wertvollen Informationen für die Privatwaldakteure auch z.B. Anschreiben an die Waldbesitzer, Nutzungsvereinbarungen u.s.w. zum Herunterladen anbieten wird. Als wichtiges Kommunikationsmedium wird so erstmalig ein Portal geschaffen, das für alle Akteure als Plattform zur Holzmobilisierung dienen kann.
Zusammenfassend sind unsere Ziele
- Erfassung der Potentiale im Privatwald zur Holzmobilisierung
- Verfahrensoptimierung durch Satellitenbildeinsatz
- Weiterentwicklung des forstlichen geographischen Informationssystems zur Privatwalddatenbank mit raschen Zugriffsmöglichkeiten
- Durchführung von Mobilisierungsprojekten (Durchforstungsblöcken)
- Begleitung der Aktionen mit modernen Kommunikationsmedien
- Schaffung eines internetgestützten Holzmobilisierungsportals – mit der Option der Anwendung auch im allgemeinen Stoffstrommanagement im ländlichen Raum
Alle Aktionen und Projekte zur Holzmobilisierung im Kleinprivatwald werden einem intensiven, grenzübergreifenden Erfahrungsaustausch dienen.