Gemeiner Wacholder
Merkmale
- Höhe: Strauchförmige Exemplare können 3-5m hoch werden, die selteneren baumförmigen Exemplare können bis zu 10m, in Ausnahmefällen sogar bis zu 18m hoch wachsen.
- Krone: vielgestaltig, Baum- oder Strauchform, in der Regel schmal kegelförmig bis oval, kann auch säulenförmig oder flach sein und in Extremsituationen als niederliegendes Gehölz wachsen.
- Stamm: von Grund an verzweigt, baumförmige Exemplare haben einen astfreien unteren Stammabschnitt, der bis zu 2m hoch sein kann. Stammdurchmesser bis zu 0,5 - in Ausnahmefällen auch bis zu 0,9 Meter.
- Blätter: 1 bis 2 Zentimeter lange steife und stechend spitze Nadeln sitzen jeweils zu dritt mit einem Gelenk am Trieb. Die Nadeln sind graugrün oder mittelgrün mit teilweise etwas hellerer Spitze und haben ein weißes Band auf der Oberseite. Sie sind kahnförmig.
- Blüte: männliche Blütenstände eiförmig, gelblich und bis 5mm lang. Weibliche Blüten unscheinbar und grünlich. Blütezeit von April bis Juni.
- Frucht: im Herbst werden gestielte, grüne Blütenzapfen angelegt, die eine dreijährige Entwicklung zum reifen, beerenförmigen Zapfen durchleben - den aus der Küche bekannten schwarzblauen bis schwarzbraunen Wacholderbeeren. Sie sind 7-9mm dick.
- Borke: in der Jugend glatte Rinde, die sich bei älteren Exemplaren in langen, dünnen Streifen ablöst - eine sogenannte Streifenborke. Sie ist längsrissig und faserig; die Farbe ist grau bis rotbraun.
- Alter: 600-1000 Jahre, in Ausnahmefällen bis zu 2000 Jahre
Standort
Da der Gemeine Wacholder sehr konkurrenzschwach ist lebt er meistens auf trockenen, sandigen oder steinigen Standorten oder Moorflächen. Den Heide-Wacholder findet man häufig auf sonnigen Magerweiden, an Felsen und in lichten Wäldern. Er ist eine wärmeliebende Lichtpflanze und bevorzugt eher trockene, kalkhaltige Böden. In Deutschland hat er Verbreitungsschwerpunkte in der Lüneburger Heide oder der Schwäbischen Alb.
Verbreitung
Der Gemeine Wacholder ist das am weitesten verbreitete Nadelgehölz. Das Verbreitungsareal erstreckt sich von Nordamerika über Südgrönland nach Nordafrika und Europa und von dort über Vorderasien bis nach Ostasien. Er kann Lebensräume bis in 4050m Höhe besiedeln.
Verwendung
Als Zierstrauch wird der Wacholder gerne auf Friedhöfen und Parkanlagen gepflanzt. Das Holz ist bei Drechslern und Schreinern beliebt und wird für die Herstellung von Spazierstöcken und Pfeifenrohren, aber auch für kunstgewerbliche Gegenstände und Luxusmöbel verwendet. Die Zweige können zum Räuchern von Würsten und Schinken eingesetzt werden. Die Beeren finden Verwendung als Küchengewürz oder zum Brennen von Wacholderschnäpsen. In der Heilkunde wird Wacholder gegen viele Leiden eingesetzt - als Tees, Salben oder Cremes zur Linderung von Hautausschlägen, Rheuma, Gicht, Arthrose, Magen-Darm-Beschwerden oder Kopfschmerzen. Die ätherischen Öle werden zum Einreiben oder Inhalieren gegen Bronchitis und Asthma verwendet. Schwangere sollten Wacholderprodukte jedoch lieber meiden.