| Gewaltprävention

Im Wald ist kein Platz für Gewalt

Landesforsten Rheinland-Pfalz wird von Unfallkasse Rheinland-Pfalz bei der Gewaltprävention unterstützt

 Eine Personengruppe im Wald. Gehen gemeinsam das Thema Gewaltprävention an (von links): Axel Stelzer, Sabine Najemnik-Weber, Lorena Gleichauf, Helin Dogan und Stefan Asam, Direktor der Zentralstelle der Forstverwaltung. Foto: Landesforsten.RLP.de / Udo Ferber
Gehen gemeinsam das Thema Gewaltprävention an (von links): Axel Stelzer, Sabine Najemnik-Weber, Lorena Gleichauf, Helin Dogan und Stefan Asam, Direktor der Zentralstelle der Forstverwaltung. Foto: Landesforsten.RLP.de/Udo Ferber

Ruhe und Frieden strahlt der Wald aus. Doch für diejenigen, die im Wald arbeiten, hat ihre Arbeit nicht nur Friedvolles an sich. Im Gegenteil: Forstamtsmitarbeitende sind Anfeindungen ausgesetzt, weil sie etwa motorisiert im Wald unterwegs sind oder unpopuläre Maßnahmen durchzusetzen haben. Beschimpfungen deshalb hat es schon immer gegeben. Doch es kann auch schlimmer kommen. So sah sich Landesforsten Rheinland-Pfalz in jüngster Zeit mit neuen Dimensionen von Gewalt konfrontiert – konkret mit Brandstiftung, Sachbeschädigung und Drohungen gegen Mitarbeitende des Forstamts Otterberg. Das war mitunter der Auslöser dafür, dass sich Landesforsten Rheinland-Pfalz nun mithilfe der Unfallkasse Rheinland-Pfalz (UK RLP) dem Thema Gewaltprävention annimmt.

Es ist nicht unbedingt ein neues Problem, aber eins, das angegangen werden sollte: Auch, wenn sie sich als Mitarbeitende von Landesforsten zu erkennen geben, kommt es vor, dass die Forstleute von Waldbesuchenden nicht respektiert, sondern eher als „Störer“ im Wald angesehen werden. Besonders Absperrungen im Wald – etwa bei Holzfällungen – sind oft Ursache von Reibereien, die sich in (verbaler) Gewalt entladen können.

Unmissverständliche Botschaft nach innen und nach außen

Bei verbaler Gewalt ist es im Falle des Forstamts Otterberg aber nicht geblieben. Die Ereignisse dort haben die Forstverwaltung dahingehend sensibilisiert, frühzeitig und vorbeugend aktiv zu werden. „Landesforsten Rheinland-Pfalz will sich für die Zukunft gut aufstellen“, erklärt Lorena Gleichauf, Arbeitspsychologin und Präventionsberaterin der UK RLP. Zusammen mit Helin Dogan und Axel Stelzer unterstützt sie vonseiten der UK RLP die Bemühungen von Landesforsten, der Gewaltprävention den Platz einzuräumen, den sie braucht, um auch wirksam zu sein.

Ein wichtiger erster Schritt war es für Landesforsten, eine Grundsatzerklärung gegen Gewalt am Arbeitsplatz zu formulieren. „Mit der Erarbeitung der Grundsatzerklärung sind wir auf dem richtigen Weg – dafür setzen wir uns im Rahmen der Verantwortungsgemeinschaft Arbeitssicherheit mit Nachdruck ein“, sagt Stefan Asam, Direktor der Zentralstelle der Forstverwaltung. Die Betriebliche Sozialberaterin Sabine Najemnik-Weber ergänzt: „Mit der Erklärung senden wir eine unmissverständliche Botschaft nach innen und nach außen. Sie dokumentiert unsere Haltung und ist Maßstab des Handelns.“

Es geht um Sensibilisierung

Der Grundsatzerklärung vorausgegangen war ein von der UK RLP geleiteter Workshop mit der Arbeitsgruppe zu Gewaltprävention, die sich aus Verantwortlichen von Landesforsten und dem Direktor der Zentralstelle der Forstverwaltung, Stefan Asam, zusammensetzt. Der Workshop habe deutlich gemacht, dass Prävention und nachgehende Unterstützung gleichermaßen wichtig sind. Auch eine Bestandsaufnahme stand bei dem Workshop auf dem Programm: Welche Aktivitäten, Strukturen und Maßnahmen zur Gewaltprävention gibt es bei Landesforsten bereits? Wie wird bei Gewaltereignissen vorgegangen? Welche (Notfall-)Pläne und Regelungen braucht es dafür? Im Zuge weiterer Workshops zum Thema „Hinschauen und Handeln – Gewaltprävention bei Landesforsten“ wurden nun die Regional- und Dienststellenleitenden aller Forstämter im Land mit ins Boot geholt. Auf dieser Ebene könne dann individuell auf die Bedürfnisse in den jeweiligen Forstämtern eingegangen werden, erklärt Lorena Gleichauf.

Da geht es viel um Sensibilisierung – etwa im Hinblick auf die Frage, was Gewalt überhaupt ist, wo sie anfängt und welche Abstufungen es gibt, wie Führungskräfte reagieren und wo sie genauer hinschauen und besondere Sensibilität zeigen sollten. Sabine Najemnik-Weber hat sich unterdessen bei der UK RLP zur „Psychologischen Erstbetreuerin“ ausbilden lassen, weitere Mitarbeitende werden ihrem Beispiel folgen.

Quelle: Website der UK RLP

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