„Unser Wald trägt entscheidend zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen bei. Er sorgt für saubere Luft und sauberes Wasser, versorgt uns mit Holz, gibt Tieren und Pflanzen Lebensraum und ist ein wichtiger Erholungsraum. Den Wald mit all seinen Funktionen zu erhalten, bedeutet Zukunftssicherung für künftige Generationen“, so Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz am heutigen Sonntag am Waldbildungszentrum in Hachenburg. Dort fand die Hauptveranstaltung der Deutschen Waldtage in Rheinland-Pfalz statt. Diese stehen dieses Jahr bundesweit unter dem Motto „Wald und Wissen“. In ganz Rheinland-Pfalz fanden dazu vom 13. bis 15. September 60 Veranstaltungen statt, bei denen über die Bedeutung und die Faszination des Waldes informiert wurde und welche Aufgaben die Forstleute dabei haben. „Wer seine Begeisterung für die Natur zum Beruf machen will, ist in der Forstbranche genau richtig. Hier gibt es vielfältige Aufgaben, die dazu beitragen, das Ökosystem zu stärken. Das kann sowohl im Wald als auch am Schreibtisch sein, etwa in der IT“, so Manz.
Ein weiterer Themenschwerpunkt ist der Waldboden, auf den das Kuratorium Boden des Jahres in 2024 einen besonderen Scheinwerfer richten möchte. Das Waldbildungszentrum will den Böden zu mehr Beachtung verhelfen und startete vor einigen Monaten in Anlehnung an ein Bürgerforschungsprojekt aus der Schweiz bereits eine ungewöhnliche Mitmach-Aktion: Zwei weiße Baumwollunterhosen sollten verbuddelt und nach vier beziehungsweise acht Wochen wieder ausgegraben und für eine Ausstellung nach Hachenburg zurückgeschickt werden. Anhand des Zersetzungsgrades des organischen Baumwollstoffs können sehr eindrucksvolle Rückschlüsse auf die Bodengesundheit gezogen werden. Die Gäste konnten zudem eigene Bodenproben mitbringen, die am Waldbildungszentrum in einem einfachen Labor untersucht wurden. Zudem wurde an einem Starkregenmodell erfahrbar, welche Bedeutung unsere Waldböden für die Hochwasservorsorge haben. Aus scheinbar allernächster Nähe und im Großformat wurde in einem kleinen Waldkino und mithilfe von VR-Brillen die verborgene und gleichsam faszinierende Welt der Bodenlebewesen sichtbar. Kurzvorträge ergänzten das Programm und erläuterten die umfangreichen Bemühungen von Landesforsten zum Bodenschutz im Rahmen der naturnahen Waldbewirtschaftung. Beispielhaft wurde eine bodenschonende Klein-Forstraupe im Einsatz gezeigt.
Über das Waldbildungszentrum
In Hachenburg, dem Standort des Waldbildungszentrums, werden alle Forstleute des Landes und die des Saarlandes sowohl in der Ausbildung als auch durch Fortbildungen qualifiziert. Bekannt sind die überbetriebliche Ausbildung aller Forstwirtinnen und Forstwirte, jährliche Forstwirtschaftsmeisterkurse, Angebote für Waldbesitzende und Forstunternehmen. Sogar die Ranger unseres Nationalparks wurden hier ausgebildet.
Landesforsten hat in Hachenburg vier Bildungsreviere organisiert, die die Theorie mit der Praxis verbinden und neueste Ansätze der ökosystemgerechten und wirtschaftlich tragfähigen Waldnutzung glaubhaft vermitteln. Im Fokus der Waldbildungsarbeit steht die Facharbeitskräftesicherung zur Entwicklung klimaresilienter Wälder auf modernem fachlichen und methodischen Niveau.
Die Weiterentwicklung der Bildungsarbeit beinhaltet zunehmend auch Angebote für interessierte Laiinnen und Laien sowie Verantwortungsträgerinnen und-träger. Die interdisziplinäre Bildung und der Austausch sind zentrale Bausteine für die erfolgreiche Erarbeitung von Lösungen für komplexe Herausforderungen wie die Klimakrise.
Das Bildungsprogramm für den Landesbetrieb Landesforsten wird hier ebenfalls geplant und koordiniert. Konkret bedeutet das jährlich über 220 Veranstaltungen im ganzen Land mit über 10.000 Teilnehmertagen, inklusive eines umfangreichen Prüfungswesens.
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