Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft

Die Menschen in Rheinland-Pfalz sind seit jeher mit dem Wald verbunden. Für die Infrastruktur des ländlichen Raumes spielt die Forst- und Holzwirtschaft nach wie vor eine bedeutende Rolle.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Landesforsten tragen tagtäglich dazu bei, den Wald zu schützen, zu erhalten, zu mehren und zu nutzen. Sie sind kompetent und bürgernah in allen Fragen bezüglich des Waldes und der Waldwirtschaft, gerade auch für Waldbesitzende und Erholungssuchende.

Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft in Rheinland-Pfalz

Zu den unten angegebenen Zahlen kommen noch eine Vielzahl Unternehmen, die ebenfalls für Landesforsten und andere Waldeigentümer im Wald arbeiten.

Beschäftigte (Stand 1.1.2020)Anzahl
höherer Dienst (Beamte und Beschäftigte)135
gehobener Dienst (Beamte und Beschäftigte)605
mittlerer Dienst (Beamte und Beschäftigte)301
einfacher Dienst (Beschäftigte TV-L)36
TV-Forst-FWM/GNL (Revier, PL, Sonstige)158
TV-Forst-Forstwirte378


Darüber hinaus bestehen dutzende Ausbildungsverhältnisse quer durch alle Beschäftigungsarten.

Beschäftigte der Forst- und Holzwirtschaft

Die Arbeitsplätze in der Forst- und Holzwirtschaft haben mit einem Anteil von 2 Prozent an der Gesamtzahl der Arbeitsplätze eine eher geringe Bedeutung für den Arbeitsmarkt. Ihre besondere Bedeutung liegt darin, dass sie überwiegend im ländlichen und strukturschwachen Raum bereitgestellt werden. Damit stärken sie die Wirtschaftskraft des ländlichen Raums und tragen zu einer verminderten Landflucht in die Städte bei. Die direkt und indirekt mit dem Fremdenverkehr verbundenen Arbeitsplätze erreichen aufgrund des Freizeitwertes des Waldes ein Vielfaches der Arbeitsplätze in der Forst- und Holzwirtschaft. Attraktive Wälder wirken sich damit auch indirekt positiv auf den gesamten Arbeitsmarkt aus.

Bereich Unternehmen Umsätze (Mio. Euro) Beschäftigte
Rohholzproduktion 2.728 158 3.382
Holz verarbeitendes Gewerbe* 3.436 7.310 38.769
Holzbaugewerbe 1.883 539 6.839
Holzhandel 427 314 1.566
Summe 8.474 8.321 50.556

* der Begriff stimmt nicht mit dem früher gebräuchlichen Begriff der Holz be- und –verarbeitenden Industrie überein, sondern leitet sich aus der „Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2003“ ab.

Maschineneinsatz im Wald - Arbeitsstunden und Lohnentwicklung

Vollernter
Vollernter

Ausweitung und Globalisierung der Märkte führen auch in der Forst- und Holzwirtschaft in Rheinland-Pfalz zu einem verschärften Wettbewerb. Landesforsten RLP ist daher durch eine gezielte Aus- und Fortbildung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, durch Maßnahmen der Personalentwicklung und Verbesserungen der internen Prozesse die  Effizienz und Effektivität zu steigern, um nachhaltig wettbewerbsfähig zu sein. 

Seit den 80er Jahren wurde der regieeigene Waldarbeitereinsatz in RLP schrittweise zurückgeführt. Gleichzeitig nahm der Unternehmereinsatz  in der Holzernte zu. 2014 arbeiten auf 220.000 Hektar Staatswald noch rund 370 Forstwirte in der motormanuellen Holzernte. 

1960 wurde mit eigenen Waldarbeitern 27 Stunden je Hektar im Wald gearbeitet, heute sind dies nur noch knapp über 2 Stunden je Hektar Holzboden. Während 1955 der Erlös eines Kubikmeters Holz noch 42 Waldarbeiterstunden finanzierte, sind dies heutzutage  bei einem Durchschnittserlös von rd. 65 Euro/Festmeter nicht einmal mehr zwei Stunden. 
Aktuell verdient ein ganzjährig beschäftigter Waldarbeiter im Durchschnitt 15.- Euro pro Stunde. Die Leistung in der Holzernte mit Hilfe von Motorsägen liegen im Mittel bei ca. 2,5 Festmeter pro Stunde. 

Moderne Holzerntemaschinen wie die Harvester (Vollernter)  können unter günstigen Bedingungen dagegen 20 und mehr Festmeter pro Stunde aufarbeiten.  Deren Anteil an der Holzernte liegt in Deutschland bei rd. 50 Prozent des Holzeinschlages, in Rheinland-Pfalz sind dies aufgrund der Topographie und aufgrund der Baumartenzusammensetzung  etwa 35 Prozent.  Landesforsten RLP organisiert den Einsatz der eigenen Maschinen sowie der Unternehmermaschinen nach strengen Vorgaben, um pfleglich und bodenschonend Waldentwicklungen zum Aufbau stabiler, naturnaher Mischwälder einzuleiten und wird dabei fremdüberwacht (PEFC, FSC©, RAL-Audit).

Durch die Steigerung der Arbeitsproduktivität  sind die Holzerntekosten in den letzten Jahren trotz Zunahme der Personal- und Maschinenkosten nur geringfügig angestiegen. Sie liegen im Mittel (motormanuell und hochmechanisiert) bei rd. 30 Euro pro Festmeter.