Waldnutzung früher...

Früher gab es zwei weit verbreitete Waldwirtschafts-Formen.

Im Niederwald wurden Laubwald-Parzellen in regelmäßigem Turnus kahlgeschlagen, woraufhin sie wieder neu austrieben. So gewann man Brennholz und Lohrinde zum Gerben von Leder. Im Mittelwald ließ man dabei einige Bäume stehen, die einen höheren Durchmesser erreichen durften und später als Bauholz genutzt wurden.

Für viele Arten war der Nieder- oder Mittelwald ein idealer Lebensraum. Hier drangen Licht und Wärme bis auf den Boden vor und es gab viele kleinflächige Wechsel der Waldstruktur. Davon profitieren seltene Pflanzen und Orchideen, aber auch Vögel wie der Mittelspecht oder das Haselhuhn.

Allerdings wurde besonders im Mittelalter der Wald auch übernutzt. Es wurde kein Zweig am Waldboden gelassen. Alles wurde zu Brennholz. Selbst das Laub wurde zu Einstreu für das Vieh. Durch die starke Nutzung war der Waldboden unter den Bäumen völlig blank. So blieben dem Boden keine Nährstoffe, die in den Zersetzungskreislauf hätten eintreten können. Die Übernutzung brachte eine Verarmung und Devastierung der Böden mit sich.

Heute versuchen wir die einzigartigen Lebensräume wieder aufleben zu lassen, allerdings ohne negative Nebeneffekte. Wir wissen, dass ein gesunder Boden das Wichtigste für das Wachstum des Waldes ist. Darum werden Totholz und Reste von der Baumfällung liegen gelassen und alte, morsche Bäume zum Teil unter Schutz gestellt.