Schwarzerle

Samenstand der Schwarzerle
Samenstand der Schwarzerle

Merkmale

  • Höhe: 8-25m, selten auch über 30m
  • Krone: variabel, häufig pyramidenförmig
  • Stamm: gerader Wuchs, erstreckt sich bis zur Spitze, Durchmesser bis zu einem Meter
  • Blätter: Die dunkelgrünen Blätter sind rundlich bis eiförmig mit einem unregelmäßigen, doppelt gezähnten Rand. Der Blattstiel ist 1 bis 3 Zentimeter lang, das Blatt selbst 4 bis 9 Zentimeter lang und 3 bis 7 Zentimeter breit. Die Blattadern verlaufen deutlich sichtbar parallel von der mittleren Blattachse zum Rand, wobei sie schräg Richtung Blattende stehen. Die Unterseite ist deutlich matter. Die Blätter wachsen wechselständig an den Zweigen.
  • Blüte: Die bräunlichen Blüten blühen von März bis April. Die männlichen Kätzchen hängen zu zweit bis fünft zusammen, werden 5 bis 12 Zentimeter lang und hängen von den Zweigen. Die weiblichen Kätzchen sind nur 3-5mm lang. Männliche und weibliche Blüten befinden sich auf den gleichen Bäumen und werden vom Wind bestäubt.
  • Frucht: Die weiblichen Blüten reifen zu den etwa 1,5cm langen, dunkelbraunen Erlenzapfen heran, die schließlich verholzen. Die Nussfrüchte im Inneren reifen von September bis Oktober und fallen zwischen Herbst und Frühjahr aus dem Zapfen heraus, wo sie von Wind und Wasser verbreitet werden.
  • Borke: Die Rinde junger Bäume ist glatt und grünlich bis rötlich braun. Bei älteren Bäumen färbt sie sich dunkelgrau bis schwarzbraun und entwickelt eine flache Schuppenborke, die in kleine, eckige Stücke geteilt ist. Die Rinde ist reich an Gerbstoffen.
  • Alter: 100 bis 120 Jahre

Standort

Die Schwarzerle bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit sandigen bis lehmigen, feuchten Böden. Sie besiedelt kühle, nasse Standorte und häufig findet man sie am Rand von Fließgewässern, auf Nasswiesen, in Sümpfen oder Bruchwäldern. Von allen heimischen Bäumen übersteht sie die längsten Hochwasserperioden und kommt somit in manchen Auen und Mooren konkurrenzlos vor.

Verbreitung

Die Schwarzerle kommt in Deutschland vor allem im Flachland vor, aber auch in Mittelgebirgen und in den Alpen bis in 1800m Höhe. In Europa ist sie mit Ausnahme des nördlichen Skandinaviens und Teilen Spaniens beinahe überall verbreitet und kommt sporadisch auch in Nordafrika und Westasien vor.

Verwendung

Früher wurde das wasserfeste Erlenholz oft für Pfahlbauten verwendet. Heutzutage ist die wirtschaftliche Bedeutung eher gering, das Holz wird aber noch beispielsweise als Massivholz in der Kunst- und Möbeltischlerei benutzt. Die Rinde und Blütenstände werden traditionell zum Gerben verwendet und die Zapfen können in der Aquaristik zur Verbesserung des Wassermilieus eingesetzt werden. Überdies können sie zur Befestigung von Bach- und Flussufern gepflanzt werden.