Glossar - Begriffserklärungen

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Sollten Sie auf unseren Seiten irgendwelche Begriffe finden, die Sie gerne erklärt bekommen möchten und die wir nach Ihrer Meinung in unseren Glossar aufnehmen sollten, dann freuen wir uns über eine E-Mail von Ihnen.

Abiotischen Schadfaktoren

Zu den abiotischen Schadfaktoren zählen insbesondere die durch Luftverschmutzung verursachten Schädigungen des Waldes. Dazu gehören aber auch Schäden, die direkt durch Einwirkungen des Menschen bei Bäumen und dem Wald entstehen, wie z.B. Rückeschäden. Der Gegensatz dazu sind die biotischen Schadfaktoren. 

Agenda 21

Die Agenda 21 ist das beim Weltklimagipfel von Rio im Jahr 1992 definierte Aktionsprogramm. Es soll zu einer umweltverträglichen, nachhaltigen Entwicklung beitragen. Mit diesem Aktionsprogramm werden detaillierte Handlungsaufträge an die Unterzeichnerstaaten gegeben. Einer weiteren Verschlechterung der sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen soll entgegen gewirkt, eine schrittweise Verbesserung erreicht und eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sichergestellt werden.

Begleitbaumarten

Begleitbaumarten sind Baumarten, die im Bestand zwar bewusst vorhanden sind, jedoch nicht das vorrangige Bewirtschaftungsziel darstellen. Sie erfüllen wichtige ökologische Funktionen oder tragen durch ihr Vorhandensein zur Erziehung der Hauptbaumarten bei. So spenden sie diesen in der Jugend zum Beispiel Schatten oder fördern im Unterstand eine natürliche Astreinigung.

Beratung und Betreuung

Beratung und Betreuung bedeuten im Gegensatz zur Bewirtschaftung, dass der Förster oder Forstamtsleiter nur Erläuterung, Unterricht und Anleitung für forstwirtschaftliche Arbeiten gibt. Der jeweilige Eigentümer führt die Arbeiten eigenständig aus oder beauftragt selbständig einen Unternehmer.

Bewirtschaftung

Unter der Bewirtschaftung der Wälder verstehen Forstleute die Organisation, Durchführung und Kontrolle sämtlicher Arbeiten im Wald. Darunter fallen z.B. der Holzeinschlag und der Holzverkauf. Das Forstamt und der/die Förster/in können auch den Privat- und Kommunalwald bewirtschaften, wenn dessen Eigentümer/in es so wünscht. 

Brusthöhendurchmesser (BHD)

Der BHD oder Brusthöhendurchmesser ist der Durchmesser eines Baumes, der immer in 1,30 Meter Höhe gemessen wird.

Biotische Schadfaktoren

Unter biotischen Schadfaktoren versteht man alle natürlichen Einwirkungen auf den Wald. Hierzu gehört der Befall von Bäumen mit Insekten, Pilzen und Verbissschäden durch Wild. Dazu zählen auch klimatische Einwirkungen wie extremer Frost (Frostschäden), Nassschnee (Wipfelbruch) oder Sturm. Der Gegensatz dazu sind die abiotischen Schadfaktoren.

Bodenfauna

Die Bodenfauna besteht aus Kleinstlebewesen im Boden. Sie zersetzen organisches Material wie Laub und abgestorbene Pflanzenteile und wandeln es in Mineralstoffe um, welche dann wieder den Pflanzen als Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Braunerde

Die Braunerde ist ein Bodentyp mit Veränderungen in Farbe, Struktur und Textur als Ergebnis der Verwitterung (verlehmte und verbraunte Landböden). Vorrangiger und namensgebender Prozess ist die Oxidation von Eisenbestandteilen im Boden, die zu einer rötlich-braunen Verfärbung führen.

Devon

Das Devon ist ein Erdzeitalter, das von 400 Mio. bis 345 Mio. Jahre vor Christus reichte. In dieser Zeit war Mitteleuropa größtenteils von einem Meer bedeckt. Die tonig-sandigen Ablagerungen diese Meeres führten im Raum des Rheinischen Schiefergebirges zur Bildung des dort häufig anzutreffenden Schiefergesteins.

Dienstleistungsverwaltung

Die Dienstleistungsverwaltung als dritter Zweig der Landesforsten neben Hoheits- und Staatsforstverwaltung richtet sich am Bürger als Kunden aus. Das neue Selbstverständnis orientiert sich an einer privatwirtschaftlichen Unternehmenskultur, in der klar ist, dass die eigene Existenz von der Nachfrage der angebotenen Leistung und deren Qualität abhängt. Leistung, Wirtschaftlichkeit, Zeit, Qualität und Kundenzufriedenheit sind Maßstab für die Verwaltung. Hauptaufgabe der Dienstleisungsverwaltung ist die Beratungs- und Betreuungsfunktion der Waldbesitzer. Sie versteht sich aber auch als Ansprechpartner in anderen Bereichen wie zum Beispiel der Umweltbildung oder der Bereitstellung von Erholungseinrichtungen.

Duale System

In Deutschland haben wir das sogenannte duale System in der Ausbildung. Diese beinhaltet zum einen die betriebliche Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb stattfindet (innerbetriebliche Ausbildung). Unter außer- oder nichtbetrieblicher Ausbildung sind alle Schulungsmaßnahmen außerhalb des Betriebes, sprich Berufsschulen oder Lehrgänge an einer anerkannten Berufsbildungseinrichtung zu verstehen. Interne und externe Ausbilung charakterisieren das duale Ausbildungssystem.

Eiruhe

siehe Keimruhe

Erlegen

Tötung von Wild durch Abschuss nach jagdrechtlichen Vorschriften  - Unfallwild und Fallwild sind erlegtem Wild gleichgestellt

Erschließung

Die Erschließung des Waldes ermöglicht den Zugang zum Wald. Zur Erschließung gehören gut ausgebaute, in der Regel geschotterte Wege, aber auch mehr als Schneisen erscheinende Rückewege und Rückegassen. Letztere sind oft nur an Markierungen und an den Reifenspuren von Maschinen erkennbar.

Fauna

Unter Fauna versteht man die Tierwelt eines bestimmten, begrenzten Gebietes beziehungsweise die systematische Zusammenstellung der in einem bestimmten Gebiet vorkommenden Tierarten (in erster Linie zu deren Bestimmung).

Festmeter

Ein Festmeter (abgekürzt  fm) entspricht einem Kubikmeter Holz, also theoretisch einem Würfel mit einer Kantenlänge von einem Meter.

Flora

Die Flora ist die systematisch erfasste Pflanzenwelt eines bestimmten Gebietes.

Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH -Richtline)

Mit der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH -Richtline) mit dem Konzept Natura 2000 will die EU eine flächendeckende Biotopvernetzung erreichen. In das Konzept Natura 2000 sind auch einige Wälder in Rheinland-Pfalz einbezogen.

Gefäße

Gefäße oder (Tracheen bei Laubhölzern, Tracheiden bei Nadelhölzern genannt), sind durch die Fusion von Einzellzellen durch die Auflösung von Zwischenwänden entstandene Röhren im Stamm, die der Wasserleitung oder der Festigung dienen.

Gemeinschaftsforstamt

Das Gemeinschaftsforstamt ist sowohl für den Staatswald wie auch für den Privat- und Kommunalwald zuständig. Bei den letzten beiden Besitzformen beschränkt sich die Zuständigkeit auf die Beratung und die Mitwirkung bei der Bewirtschaftung. In anderen Bundesländern gibt es neben den Staatlichen Forstämtern auch Forstämter, die nur für den Privatwald oder nur für den Kommunalwald zuständig sind.

Generhaltungsbestände

Generhaltungsbestände sind aufgrund von genetische Untersuchungen sowie hinsichtlich forstlicher Behandlungsmaßnahmen baumartenspezifisch besonders ausgewählte und ausgewiesene Waldbestände, in denen Genressourcen der Baumart am Ort ihres Vorkommens durch langfristige Sicherstellung dieser Bestände erhalten werden. Wesentlichste Schutzvorschrift ist: Die betreffende Baumart soll sich möglichst natürlich verjüngen. Sie darf gegebenenfalls künstlich allein mit Saat- und Pflanzgut aus dem Bestand selbst verjüngt werden.

Genressourcen

Genressourcen sind biologisches Material, welches bestimmte Informationen im Erbgut trägt. Für Gehölzpflanzen ist die Vielfalt genetischer Information aufgrund ihrer Langlebigkeit und der damit verbundenen vielfältigen Anpassungsnotwendigkeit von besonderer Bedeutung. Die Generhaltung beinhaltet Maßnahmen, die auf die Erhaltung dieser genetischen Informationen in der Praxis ausgerichtet sind.

ha / Hektar

ha / Hektar: Ein Hektar hat die Ausdehnung von 100 mal 100 Meter (= 10000 Quadratmeter).

HDF-Platten

Hochverdichte Holzfaserplatten mit einer Rohdichte zwischen 850 und 1000 Kilogramm pro Kubikmeter und einer Dicke von etwa 5 bis 8 Millimeter ("High Density Fiberboard")

Höhenstufen

Die geologische Oberfläche der Erde wird in sogenannte Höhenstufen eingeteilt. Diese sind: planar (0 - 100 m ü. N.N. ), kollin (100 - 400 m ü. N.N. ), submontan (400 -600 m ü. N.N. ), montan (600 - 900 m ü. N.N. ), subalpin (900 - 1600 m ü. N.N. ) und alpin ( über 1600 m ü. NN ). Die entsprechenden Höhenstufen haben aufgrund von Klimaunterschieden (vor allem in der Temperatur und den Windverhältnissen) einen entscheidenden Einfluss auf die jeweiligen Standortsbedingungen und somit auch auf die Entscheidungen des Försters bei der Begründung und Bewirtschaftung des Waldes.

Hoheitliche Aufgabe

Durch die Ausführung und Überwachung der forstlichen Gesetzgebung haben die Landesforsten auch eine hoheitliche Aufgabe. Wenn Sie z.B. eine Aufforstung beantragen, wird Ihr örtlich zuständiges Forstamt hoheitlich tätig, indem es die Aufforstung genehmigt oder nicht genehmigt.

Holzpolyosen

Holzpolyosen sind neben Zellulose und Lignin zelluloseähnliche Holzbestandteile wie zum Beispiel Pentosane oder Pektin.

Inter- und intraspezifische Konkurrenz

Die Begriffe inter- und intraspezifische Konkurrenz beschreiben die Konkurrenz um Lebensraum, Nahrung, Fortpflanzungspartner zwischen Individuen (Pflanzen, Tiere) innerhalb einer Art (intraspezifische oder innerartliche Konkurrenz) oder, im Falle der interspezifischen oder zwischenartlichen Konkurrenz, zwischen Individuen verschiedener Arten.

Isoenzymanalyse

Die Isoenzymanalyse ist ein elektrisches Trennverfahren, mit dem genetische Unterschiede zwischen verschiedenen Individuen oder Individuengruppen innerhalb einer Art festgestellt werden. Anhand der Unterschiede können Unterarten voneinander abgegrenzt werden. Äußerlich unterscheiden sich diese Individuen meist kaum oder gar nicht voneinander. Da sich im Laufe der Evolution diese Unterarten aber mit unterschiedlichen Standortsansprüchen entwickelt haben (z.B. Frostempfindlichkeit) ist es wichtig, genau zu unterscheiden um Anbaufehler und damit Misserfolge zu vermeiden.

Kambium

Das Kambium ist ein Zellteilungsring zwischem der Borke und dem Kernholz. Es scheidet nach außen Bastzellen ab, in denen die in den Blättern hergestellten Nährstoffe (Traubenzucker) transportiert werden. Nach innen bildet es wasserleitende Zellen, aus denen später einmal das eigentliche Holz entsteht. Daher ist das Kambium die maßgebliche Schicht für das Dickenwachstum der Bäume.

Keimruhe, Eiruhe

Das Phänomen der Keimruhe kommt bei Tieren und Pflanzen vor.
Bei Tieren bedeutet die Keimruhe eine Entwicklungsverzögerung der befruchteten Eizelle. Das heißt, dass die befruchtete Eizelle erst nach der Keimruhe beginnt sich zum Embryo weiter zu entwickeln. Beim Rehwild beispielweise kann die Keimruhe 3 bis 4 Monate dauern. Dieses hormonell gesteuerte Verhalten hat den Vorteil, dass wildlebende Tiere ihren Nachwuchs erst in den bereits milderen Zeiten des Frühjahrs zur Welt bringen. Einerseits finden die Muttertiere in dieser Zeit mehr Nahrung, um die anstrengende Aufzuchtsphase zu meistern. Andererseits ist die für die Jungen äußerst bedrohliche nass-kalte Jahreszeit des Winters und des zeitigen Frühjahrs bereits vorüber. Das Frühjahr mit seinen milderen Temperaturen erlaubt eine erheblich größere Überlebenschance für die Jungtiere.

Koprophagie

Englische Wissenschaftler des vergangenen Jahrhunderts beobachteten gründlich und unter sorgfältiger Kontrolle die Angewohnheiten der Hasen. Ihre Ergebnisse wurden in Proceedings of the Zoological Society of London, 1940, Band 110, Seite 159 bis 163 veröffentlicht. Kurz gesagt, nimmt der Hase die Nahrung auf folgende Weise wieder zu sich: Frisst er morgens Frischfutter, wandert dieses durch den Magen in den Dünndarm; in der Cardiaregion im Magen werden jedoch etwa 40 bis 50 Gramm kleiner Kügelchen zurückgelassen, die sich dort bereits befanden, als der Hase das Frischfutter aufnahm. Vom Dünndarm gelangt das Morgenfutter in den Blinddarm und bleibt dort eine gewisse Zeit. Im Laufe des Tages wandern die Kügelchen weiter nach unten, und in den Därmen wird das in ihnen enthaltene bakterielle Protein verdaut. Erreichen sie den Dickdarm, gehen sie am Inhalt des Blinddarms vorbei und wandern im Dickdarm weiter, wo dann die überschüssige Feuchtigkeit absorbiert wird, um die gewöhnlichen trockenen Kugeln zu erzeugen, die ausgeschieden werden. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, geht der zurückbehaltene Inhalt des Blinddarms als nächstes in den Dickdarm, doch wird die Feuchtigkeit nicht völlig absorbiert, sondern die verdaute Nahrung erreicht den Anus in einem ziemlich weichen Zustand. Sie hat die Form von Kügelchen, von denen jedes mit einer zähen Schleimschicht überzogen ist, um ein Aneinanderkleben zu verhindern. Erreichen die Kügelchen den Anus, werden sie nicht normal ausgeschieden, sondern der Hase krümmt sich, nimmt sie sofort auf und sammelt sie in der Cardiaregion, bis er erneut etwas frisst. Auf diese Weise schließt sich der besondere Kreis, und ein Großteil der Nahrung ist ein zweites Mal durch den Verdauungstrakt gegangen.
François Bourlière schreibt hierzu in seinem Werk The Natural History of Mammals (1964, Seite 41): „Die Koprophagie, bei der die Nahrung zweimal statt nur einmal durch den Darm geht, ist bei Kaninchen und Hasen eine allgemeine Erscheinung. Der nachts ausgeschiedene Kot, den Hauskaninchen am Morgen gewöhnlich wieder aufnehmen und unzerkaut verschlingen, macht ungefähr die Hälfte ihres gesamten Mageninhalts aus. Beim Wildkaninchen findet die Koprophagie täglich zweimal statt, und dasselbe wird vom europäischen Hasen berichtet.“
In dem Werk Grzimeks Tierleben (1972, Band 12, Seite 421) wird hierüber gesagt: „Diese Doppelverdauung ähnelt in gewisser Weise dem Wiederkäuen der meisten Paarhuferfamilien.“

Kronenzustand

Die Vitalität des Baumes kann anhand des Kronenzustands eingeschätzt werden. Als Hauptkriterium dient dabei der Nadel-/Blattverlust, der in 5%-Stufen eingeschätzt wird. Dabei werden Verzweigungsanomalien und die gegenwärtige oder frühere Konkurrenzsituation berücksichtigt. Als weiteres Kriterium wird die Vergilbung von Nadeln/Blättern erhoben. Die Vergilbung wird als Anteil gelber Nadeln/Blätter an der aktuell vorhandenen Nadel-/Blattmasse in 5%-Stufen geschätzt. Zusätzlich werden weitere Informationen zum Probebaum, wie z.B. zum Zeitpunkt der Erhebung sichtbare Schädigung durch Insektenbefall etc. festgehalten.

Lignin

Das Lignin ist ein Holzinhaltsstoff, der in die Zellwände des Baumes eingebaut wird und so zu deren Verfestigung führt. Dieser auch Verholzung genannte Prozess ist wichtig für die Unterscheidung zwischen krautigen Pflanzen ohne (wie etwa der Waldmeister, dessen Stengelzellen kein Lignin enthalten) und Gehölzen mit Lignineinbau. Bei unseren Nutzhölzern bewirkt dies die gewünschten physikalischen Eigenschaften der Festigkeit und Dauerhaftigkeit.

MDF-Platten

Mittelharte Holzfaserplatten mit einer Rohdichte zwischen 450 und 850 Kilogramm pro Kubikmeter und einer Dicke von etwa 8 bis 25 Millimeter("Medium Density Fiberboard")

Mesotropher Lebensraum

Mesotrophe Lebensräume wie zum Beispiel Böden sind Lebensräume mit mittlerem Nährstoffgehalt.

Mischwald

Mischwälder zeichnen sich durch eine Mischung verschiedener Baumarten aus. In Rheinland-Pfalz sind dieses überwiegend Laubbaumarten wie Buche, Eiche, Esche und Bergahorn sowie die Nadelbaumarten wie Fichte und Kiefer.

Mull

Mull ist eine dünne und lockere Humusauflage, die im Laufe des Jahres aufgrund von natürlichen Zersetzungsvorgängen verschwindet.

Mykorrhyza

Die Mykorrhyza ist die Symbiose zwischen Pilzen und den Wurzeln höherer Pflanzen wie zum Beispiel Bäumen. Dabei findet ein wechselseitiger Stoffaustausch zwischen den beteiligten Partnern statt. Die Pilze erhalten von den höheren Pflanzen Kohlenhydrate, während die höheren Pflanzen von den Pilzen mit Wasser und Mineralsalzen versorgt werden.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit - Der Wald stellt heute Wirkungen zur Verfügung; dem Eigentümer in Form von Holz, als Lebensraum für Pflanzen und Tiere oder dem Erholungssuchenden als Ort der Ruhe und Entspannung. Nachhaltigkeit bedeutet nun, dass der Wald diese Wirkungen nicht nur heute sondern auch für künftige Generationen zur Verfügung stellt. Das bedeutet z.B., dass heute nur maximal soviel Holz genutzt werden darf, wie auch nachwächst, dass die Waldfläche nicht abnimmt etc. 

Naturnaher Waldbau

Unter naturnahem Waldbau versteht man eine Form der Waldbewirtschaftung, die sich mit ihrer Pflege- und Nutzungsstrategie an den natürlichen Abläufen in den Waldökosystemen orientiert.

Naturverjüngung

Die Naturverjüngung ist, im Gegensatz zur Pflanzung, eine Form der Bestandesbegründung, welche die natürlichen Prozesse der Ansamung im Ökosystem Wald nutzt. Schon bevor der Altbestand vollständig geerntet ist, versucht man durch bestimmte Behandlungsweisen diese natürliche Ansamung zu fördern. Dies führt zu einer permanenten Bedeckung des Bodens, wodurch die negativen Folgen einer eventuellen Freilegung (Erosion) vermieden werden.

Neozoe

Unter Neozoen versteht man Tierarten, die vom Menschen in fremde Gebiete gebracht worden sind, in denen diese Arten vorher noch nicht existierten. Die entsprechende Bezeichnung für eine eingebürgerte Pflanze lautet „Neophyt“.

Damit eine Neozoe (aus dem Griechischen = Neutier) „Neozoe“ genannt werden darf, müssen drei Bedingungen erfüllt sein.

1. Die Einbürgerung muss durch den Menschen stattgefunden haben.

2. Die Einbürgerung muss nach 1492 stattgefunden haben (dieser Zeitpunkt symbolisiert mit der Entdeckung Amerikas den Beginn der Kolonialisierung und die damit immer intensiver gewordene Vernetzung der einzelnen Länder auf der Erde).

3. Es muss sich um eine sich selbst reproduzierende Population handeln, die ohne das Zutun des Menschen überlebensfähig ist.

Neues Steuerungsmodell

Im Neuen Steuerungsmodell der Landesforsten werden politische Vorgaben als Ziele für die Verwaltungen definiert.

Die Verwaltungen entscheiden dann möglichst selbstständig über den Weg der Zielerreichung.

Niederwald

Der Niederwald ist eine Waldbauform mit Wurzelstockbetrieb. Das heißt, dass nach der Ernte des Vorgängerbestandes der neue Bestand nicht durch natürliche Ansamung oder Pflanzung von Jungpflanzen entsteht, sondern auf vegetative Weise also durch Ausschlag neuer Triebe aus dem alten Baumstumpf. Diese historische Wirtschaftsform war in Europa einstmals sehr bedeutend vor allem zur Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz aus Eichen-Niederwäldern. Heute ist sie in Europa nur noch selten zu finden. Mittlerweile geschützte Bestände sind in Rheinland-Pfalz noch in den Steillagen von Mosel- und Rheintal anzutreffen.

Oberziel der Landesforsten

Das Oberziel der Landesforsten in Rheinland-Pfalz ist es, den höchstmöglichen Gesamtnutzen aller Wirkungen des Waldes, sowohl für diese als auch künftige Generationen bereitzustellen und zu sichern.

Aus dem Oberziel und Grundsätzen - eingerahmt von unseren gemeinsamen Überzeugungen und Werten - leiten sich unsere Teilziele ab. Diese sind handlungsweisend in dem "Zielsystem der Landesforsten Rheinland-Pfalz" formuliert.

OSB-Platten

dreischichtig aufgebaute Holzwerkstoffplatten aus orientiert gestreuten Furnierstreifen, sogenannten Strands ("Oriented Strand Boards")

Puffer- und Reglerfähigkeit

Unter Puffer- und Reglerfähigkeit versteht man die Fähigkeit von Böden unterschiedliche Säuren abzupuffern und Schwermetalle/Stickstoffverbindungen im System zurück zu halten (und gegebenenfalls das Grundwasser zu schützen).

Requisiten

Requisiten sind Standortfaktoren wie zum Beispiel Wasser, Nährstoffe aber auch Brutplätze oder Rückzugsgebiete, die eine Pflanze oder ein Tier zum Leben brauchen.

Rückegassen (Rückewege)

Rückegassen (Rückewege) sind in der Regel etwa vier Meter breite Schneisen im Wald, auf denen Rückemaschinen, Harvester und Forwarder arbeiten und fahren können. Bei der Anlage der Rückegassen werden nur die Bäume beseitigt aber der Erdboden nicht bearbeitet. Sie finden Rückegassen in der Regel in ebenen Lagen.

Samenklenge

In einer Samenklenge wird forstliches Saatgut nach der Samenernte (z.B. aus Generhaltungsbeständen) durch Sortieren, Trocknen und Reinigen für die weitere Verwendung aufbereitet. 

Standvögel

Als Standvögel oder Jahresvögel werden diejenigen Vogelarten bezeichnet, die keine saisonalen Wanderungen durchführen. Sie verbringen das ganze Jahr über in ihrem Brutgebiet und ziehen im Winter nicht, wie die Zugvögel, in den warmen Süden. Zu den Standvögeln zählen beispielsweise viele Meisen und Drosseln.

Abgrenzung der Begriffe „Standvogel“ und „Strichvogel“:

Man kann Standvögel nicht aufgrund ihrer Art als Standvogel bezeichnen. Nicht jede Meise ist ein Standvogel. Die Einteilung eines Vogels als Stand- oder Strichvogel ist immer von der geographischen Lage des Brutgebietes des jeweiligen Vogels abhängig. Ob Stand- oder Strichvogel liegt daran, in welchem Gebiet der jeweilige Vogel lebt. Lebt er weit im Norden oder befindet sich sein Revier in großer Höhe über NN, dann kommt es vor, dass dieser sich in den kälteren Perioden des Jahres in mildere beziehungsweise niedriger gelegene Gebiete zurückzieht und sich in diesem Falle wie ein Strichvogel verhält. Lebt ein bestimmter Vogel dagegen in einem milden Gebiet, das ihm gute Lebensbedingungen bietet, und dies auch in der kalten Jahreszeit, muss er keinen anderen Landstrich aufsuchen, um den Winter zu überstehen. Er lebt dann in seinem Brutgebiet das ganze Jahr über und wird deshalb als Standvogel bezeichnet.

Stockausschlag

Mit Stockausschlag ist das Ausschlagsverhalten einiger Baumarten (z.B. Eiche, Hainbuche, Linde) aus dem Baumstumpf (Stock) gemeint. Diese Form der vegetativen Vermehrung wurde sich vor allem in der historischen Waldnutzungsform Niederwald genutzt. 

Strichvögel

Strichvögel verlassen ihr Brutgebiet im Winter zwar, aber ziehen nicht wie Zugvögel weit in Richtung Süden. Strichvögel ziehen lediglich in einen milderen „Landstrich“. Beispielsweise ziehen Tiere aus Nordost- oder Osteuropa nach Westeuropa, wo es mildere Winter gibt, als im Osten, der klimatisch kontinentaler geprägt ist. Ebenfalls ziehen Strichvögel in die Nähe von menschlichen Siedlungen, da sie dort im Winter bessere Bedingungen vorfinden, als in der freien Natur. Als Beispiel seien hier die Finken zu nennen.

Abgrenzung der Begriffe „Standvogel“ und „Strichvogel“:

Man kann Standvögel nicht aufgrund ihrer Art als Standvogel bezeichnen. Nicht jede Meise ist ein Standvogel. Die Einteilung eines Vogels als Stand- oder Strichvogel ist immer von der geographischen Lage des Brutgebietes des jeweiligen Vogels abhängig. Ob Stand- oder Strichvogel liegt daran, in welchem Gebiet der jeweilige Vogel lebt. Lebt er weit im Norden oder befindet sich sein Revier in großer Höhe über NN, dann kommt es vor, dass dieser sich in den kälteren Perioden des Jahres in mildere beziehungsweise niedriger gelegene Gebiete zurückzieht und sich in diesem Falle wie ein Strichvogel verhält. Lebt ein bestimmter Vogel dagegen in einem milden Gebiet, das ihm gute Lebensbedingungen bietet, und dies auch in der kalten Jahreszeit, muss er keinen anderen Landstrich aufsuchen, um den Winter zu überstehen. Er lebt dann in seinem Brutgebiet das ganze Jahr über und wird deshalb als Standvogel bezeichnet.

Sukzession

Unter Sukzession versteht man das Aufeinanderfolgen einzelner Pflanzengesellschaften. Durch äußere oder innere Einflüsse auf die Pflanzengesellschaft verändern sich die Lebensumstände am Standort dahingehend, dass sich Pflanzen mit besserer Anpassung an die geänderte Situation etablieren können. Der naturnahe Waldbau versucht diese Prozesse zu ergründen, und sich zu Nutze zu machen.

Schweißhunde

Schweißhunde sind speziell ausgebildete Jagdhunde, die aufgrund des Blutes (jagdlich Schweiß) eines angeschossenen oder anderweitig (z.B. durch einen Wildunfall) verletzten Wildstückes selbiges aufspüren können. Dadurch wird sichergestellt, dass das Wild nicht qualvoll an seiner Verletzung verendet.

Terra fusca

Terra fusca sind aus Karbonatgestein entstandene sehr basen- und nährstoffreiche Böden.

Terrestrische Waldschadensserhebung (TWE)

Bei der Terrestrischen Waldschadensserhebung (TWE) wird die Vitalität der Bäume anhand des Kronenzustands eingeschätzt. Die TWE ist eine mathematisch-statistische Stichprobeninventur. Das Grundraster ist ein nach Gauß-Krüger Koordinaten orientiertes 4 mal 4-Kilometer-Netz. An den auf Waldflächen fallenden Gitternetzpunkten sind je vier Sechsbaumstichproben systematisch ausgewählt und markiert worden, pro Aufnahmepunkt also 24 Bäume. Zu jedem Baum werden Ordnungsdaten, wie Nummer, Art und Alter festgehalten. Die einmal markierten Bäume werden, solange wie sie vorhanden und bewertbar sind, als Stichprobenbäume beibehalten.

Triften

Triften oder auch Flößen genannt ist eine historische Form des Holztransports, welche es dort wo Bäche oder Flüsse nicht aber gute Holzabfuhrwege vorhanden waren ermöglichte, die eingeschlagenen Stammteile auf dem Wasser zu ihrem Bestimmungsort zu transportieren.

Umtriebszeit

Die Umtriebszeit ist der durchschnittliche Zeitraum den eine Baumart, eine Baumartengruppe oder ein Bestandestyp braucht, um das geplante Produktionsziel (z.B. eine bestimmte Dimension) zu erreichen. 

UNESCO

Der Name UNESCO steht für United Nations Educational Scientific und Cultural (Organisation für Bildung und Erziehung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation).Die Gründung der UNESCO geht auf eine Initiative der während des 2. Weltkrieges eingesetzten Konferenz der alliierten Erziehungsminister zurück. Am 16.11.1945 unterzeichneten 37 Staaten in London die Verfassung der UNESCO. Heute hat die UNESCO 186 Mitgliedsstaaten, von denen 184 eigene Nationalkommissionen unterhalten. Die UNESCO setzt sich weltweit für die Verständigung zwischen Völkern ein. Aufgabenbereiche: 

  • Bildung/ Kultur
  • Erziehung
  • Naturwissenschaften
  • Kommunikation
  • Informatik/ Infos
  • Sozialwissenschaften
  • Frieden/ Menschenrechte

zur Deutschen UNESCO-Kommission

Verbiss

Unter Verbiss versteht man das Abfressen der Triebe und Knospen von Pflanzen durch Wild. Hierbei richtet Reh- und Rotwild vor allem an Jungpflanzen dadurch Schaden an, indem sie den Gipfeltrieb vernichten, was das Höhenwachstum des jungen Baumes stark behindert. Bei großflächigem Verbiss kann der Nachwuchs ganzer Bestände ausfallen.

Waldbodensubstrat

Waldbodensubstrate sind durch Verwitterungsprozesse aus dem Gestein und durch Humuszersetung enstandene belebte Böden.

Weltkulturerbe

Ob die Tempel von Abu Simbel, die Ruinen des griechischen Olympia, die Altstadt von Bamberg, der Tower von London oder der kanadische Nationalpark Wood Buffalo - die menschlichen Kulturleistungen und die Naturphänome sind einzigartig und schützenswert. Die UNESCO hat sich zur Aufgabe gemacht, die Kultur- und Naturgüter der Menschheit, die einen "außergewöhnlich universellen Wert" besitzen, zu erhalten. Die UNESCO-Liste des Welterbes verzeichnet derzeit 552 Welterbestätten (darunter 19 aus Deutschland). Zur Erhaltung der Natur- und Kulturdenkmäler oder Kulturlandschaften von "außergewöhnlichem universellem Wert" haben sich die Unterzeichnerstaaten der "Internationalen Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes" (1972) verpflichtet. Wesentlichen Anteil an der Verwirklichung der Welterbekonvention hat das 1992 gegründete UNESCO-Welterbezentrum, mit dem die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) eng zusammenarbeitet. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Unesco (www.unesco.de).

Wirkungen des Waldes

Unter Wirkungen des Waldes versteht man alles das, was der Wald ohne und auch mit Bewirtschaftung durch den Förster dem Menschen und der Natur zur Verfügung stellt. Dazu zählen z.B. frisches, sauberes Wasser, Lebensraum für Tiere, Freizeit- und Erholungsraum, Holz als Rohstoff und vieles, vieles mehr. 

Zielstärkennutzung

Unter Zielstärkennutzung versteht man ein Forstbetriebssystem in dem Bäume erst dann geerntet werden, wenn sie eine bestimmte Dimension (Zielstärke) erreicht haben. Dieses System bietet unter der Prämisse des naturnahen Waldbaus ökologische (insbesondere Artenvielfalt, Strukturreichtum und Artenschutz) sowie ökonomische (Stark- und Wertholzproduktion, natürliche Verjüngung) Vorteile.

Zielsystem der Landesforsten

Zielsystem der Landesforsten: Aus dem Oberziel und Grundsätzen - eingerahmt von unseren gemeinsamen Überzeugungen und Werten - leiten sich unsere Teilziele ab. Diese sind handlungsweisend in dem "Zielsystem der Landesforsten Rheinland-Pfalz" formuliert.

Zugvögel

Als Zugvögel bezeichnet man diejenigen Vögel, die verschiedene Jahreszeiten an unterschiedlichen Orten verbringen. Beispielsweise ziehen Zugvögel aus unserer Gegend nach Südeuropa oder Nordafrika (Kurzstreckenzieher), um dort den Winter zu verbringen. Im Frühjahr kommen sie dann wieder zurück und beginnen hier mit dem Brutgeschäft. Es gibt auch Vogelarten, die bis in die Sahelzone oder in den Süden Afrikas ziehen. Diese werden als Langstreckenzieher bezeichnet (zum Beispiel der Weißstorch).