Der Wald in unserem Forstamt

Laubwald im Sommernebel
Laubwald im Sommernebel

Das Forstamt Zell betreut die Waldflächen von 42 waldbesitzenden Gemeinden im Bereich der Mittelmosel. Daneben liegen im Forstamtsbereich zirka 1500 Hektar Staatswald, der sich im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz befindet. Außerdem gibt es zahlreiche Kleinstprivatwälder mit Flächengrößen von jeweils unter einem Hektar. Von der bis in die 1950er Jahre betriebenen historischen Niederwaldwirtschaft zeugen heute noch knapp 4.000 ha Eichen-Stockausschlagwälder, die aus Wurzelstöcken heranwachsen. Acht Förster*innen und zahlreiche Mitarbeiter*innen im Forstamt und in den Revieren kümmern sich um insgesamt rund 16.000 ha Waldfläche.

Waldnaturschutz

Hirschkäfer
Hirschkäfer

80 % der Waldflächen des Forstamtes liegen in Natura-2000-Gebieten, darunter die FFH-Gebiete Altlayer Bachtal und Kondelwald. Als besondere Arten sind Mittelspecht und Schwarzstorch zu nennen, die durch aktive Schutzmaßnahmen in ihrem Vorkommen gesichert werden. Außerdem fühlt sich durch das warme Klima in Verbindung mit den häufig vorkommenden Eichen der Hirschkäfer wohl. Die von der Mosel geprägte Landschaft begründet die schwierige Topographie des Forstamtsbereiches: große Teile der Waldflächen wachsen auf steilen Hängen des Moseltales und der Moselseitentäler. Neben dem prägenden Moseltal erstreckt sich das Forstamt auf Osteifel und Hunsrück.

Baumartenverteilung

Mischwald mit Unterstand
Mischwald mit Unterstand

Die Hälfte der im Gebiet des Forstamtes Zell vorkommenden Baumarten sind Eichen (27 %) und Buchen (23 %). Weitere Laubbaumarten, darunter Bergahorn, Esche, Erle und Kirsche sind auf 17 % der Waldfläche vertreten. Bedingt durch Stürme und der Trockenheit der letzten Jahre ist der Anteil der Fichte kontinuierlich gesunken und liegt mittlerweile unter 10 %. Etwas über dem landesweiten Vorkommen liegt die Douglasie mit 8 %. Mit Kiefern, Lärchen und Tannen kommen weitere Nadelhölzer zu 5 % vor. Damit liegt die Laub- zu Nadelholzverteilung bei etwa drei Vierteln zu einem Viertel. Um den Wald für die Zukunft zu rüsten werden neben vielen weiteren Baumarten auch die wärmeliebenden Baumhaseln, Edelkastanien und Speierlinge gepflanzt.

Wald und Wild

Rehbock im Sommer
Rehbock im Sommer

Im Forstamt Zell kommen unter anderem die Wildtierarten Rehwild, Rotwild und Schwarzwild vor. Gerade Reh- und Rotwild stellen die Förster*innen vor große Herausforderungen bei der Bewältigung derzeitiger Klimafolgeschäden.
Alte Bäumen werfen Samen ab, aus denen eine neue Baumgeneration wachsen kann. Keimen diese jungen Sämlinge, werden sie insbesondere bei einem unnatürlich hohen Vorkommen von Reh- und Rotwild aufgefressen. In extremen Fällen kann dies sogar zum vollständigen Ausbleiben der so genannten Naturverjüngung führen.
Bedingt durch derzeit umfangreich absterbende Bäume, ja ganzer Wälder, ist eine natürliche Verjüngung aber unabdingbar.
Ausbleibende Naturverjüngung  zwingt die Förster*innen zur aufwendigen händischen Pflanzung von Bäumen, die sodann material- und kostenintensiv durch Wuchshüllen oder Zäune vor dem Wildverbiß geschützt werden müssen. Unter Einbindung der Waldbesitzenden und der Jägerschaft arbeitet das Forstamt Zell daran, angepasste Wildtierbestände zu erreichen, um die jungen Bäumchen der Wäder der Zukunft vor Schäden zu bewahren.