Unser Wald im Forstamt Hachenburg

Im Vordergrund liegendes Totholz in einem strukturreichen Buchenmischwald im Frühjahr.
Im Vordergrund liegendes Totholz in einem strukturreichen Buchenmischwald im Frühjahr.

Der Wald im Forstamt Hachenburg wird aufgrund der naturnahen Bewirtschaftung dauerhaft erhalten. Die Forstwirtschaft hat den Begriff „Dauerwald“ geprägt, der Wald soll seine Funktionen nachhaltig auch für künftige Generationen erfüllen. Erreicht wird dieses Ziel durch:

  • Naturnähe und Vielfalt bei der Baumartenwahl
  • Mischbestände, standortgerecht und strukturreich gegliedert
  • Natürliche Waldverjüngung
  • Biotop- und Artenschutz im Wald
  • Pflegliche Waldarbeit
  • Wald- und wildgerechte Jagd
  • Waldbewirtschaftung nach den Grundsätzen zertifizierter Wälder (Zertifikate)

 

Im Forstamtsbereich Hachenburg liegen zudem neun Naturschutzgebiete und ein Naturwaldreservat. Insbesondere die Forstreviere Herschbach, Marienstatt und Mündersbach bewirtschaften Waldflächen mit vorrangiger Bedeutung für den Naturschutz.

Das Ökosystem Wald nimmt in Rheinland-Pfalz eine große Fläche ein (42% der Landesfläche), häufig zusammenhängend und unzerschnitten. Aber auch wegen seines Strukturreichtums ist der Wald für
den Naturschutz von überragender Bedeutung. Die nachhaltige Erzeugung der Ressource Holz ist aus volkswirtschaftlicher Sicht unverzichtbar. Die Produktion dieses Rohstoffes kann aber so erfolgen, dass durch standortsgerechte Baumartenwahl und naturnahen Waldbau sowohl die landeskulturellen Aufgaben als auch die Artenvielfalt im Wald erhalten bleiben und gefördert werden.

 

Waldstandort

Klimatische Grundlagen:

Die Höhenlage beträgt zwischen 160 m und 510 m über Normal Null, sie liegt im Mittel bei 350 m. Mittlere Jahrestemperatur: 8°C

Jahresniederschläge 750 mm – 1000 mm

 

Boden

Die ältesten auftretenden Gesteine stammen aus dem Unterdevon. Grauwacken und Tonschiefer, durchzogen mit Quarzitbändern, bilden das überwiegende Ausgangsmaterial für die Bodenbildung.
Der im Tertiär auflebende Vulkanismus sorgte im östlichen Teilbereich für die Überlagerung der devonischen Materialien mit Basaltgestein.
Im Quartär lag der Forstamtsbereich im Periglazialraum. Vor allem in den Hangbereichen lagerten sich schluffige, bereits entkalkte äolische Sedimente ab. Die Bodenbildungsprozesse wurden in erster Linie von der Mächtigkeit dieser Ablagerung bestimmt, die von wenigen Zentimetern bis über einen Meter reicht.
Infolge wiederholten Gefrierens und Auftauens während der Eiszeiten wurde die Verwitterungsdecke der devonischen Gesteine bei Hanglage in Bewegung gesetzt und mehr oder minder stark mit der äolischen Decklehmauflage vermengt (Solifluktionsdecken).

 

Überwiegend Braunerden

Im Bereich der devonischen Ausgangsmaterialien haben sich überwiegend flach- bis mittelgründige schwach nährstoffversorgte Braunerden herausgebildet. Der Feinsubstanzanteil steigt mit dem Schieferanteil und der Staublehmbeimischung.
Dort, wo die Verwitterungsprodukte der Devonschichten nicht abgetragen wurden, haben sich Decklehme entwickelt, die durch äolische Sedimentation und Solifluktion während der Eiszeiten mit ortsfremdem Staublehm vermengt worden sind. Die Gründigkeit dieser Böden wird durch die Geländebeschaffenheit und den Anteil des Staublehmes beeinflusst. In den Plateaulagen kommt es auf großer Fläche zu Bodenverdichtungen. Als Bodentypen finden sich auf diesem Ausgangsmaterial alle Übergänge von der reinen Braunerde bis zum Pseudogley.

Nährstoffversorgung

Die Nährstoffversorgung dieser Böden ist ebenfalls schwach (oligotroph). Durch die Staublehmbeimischung werden jedoch die boden-physikalischen Eigenschaften (z.B. Wasserspeicherkapazität) verbessert.
Mittel bis sehr gut mit Nährstoffen versorgte Böden finden sich nur im Bereich der Flußauen und der basaltüberlagerten Standorte. Das Verwitterungsprodukt des Basaltes ist hier der schluffige Lehm. Je nach Geländeausformung reichen die Bodentypen vom Ranker bis zur tiefgründigen Braunerde, Auch in diesen Böden sind eiszeitliche Staublehme mit unterschiedlichen Anteilen vertreten, die sich hier jedoch negativ auf die Nährstoffversorgung auswirken.

 

Waldbesitzverteilung

Neben dem Staatswaldbetrieb betreut das Forstamt Hachenburg 54 kommunale Waldbesitzer, davon 2 Stadtwälder (Hachenburg und Selters). Weitere Waldbesitzende sind die 4 Haubergsgenossenschaften und der Kleinprivatwald. Jährlich werden für 59 Betriebe die Wirtschaftspläne erstellt.

Privatwaldbesitzer können sich kostenfrei beraten lassen.

 

 FlächeAnteil an der Gesamtfläche
Gemeindewald10844 Hektar80,7%
Staatswald (Land RLP)1572 Hektar11,7%
Privatwald1019 Hektar7,6%
Summe13435 Hektar100%