Hangsicherung durch Niederwaldpflege

UN Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen Deutschland setzt sich ein - hervorragendes Beispiel
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An Steilhängen besteht oft eine hohe Gefährdung durch Steinschlag, Hangrutschung oder Bodenerosion.

Waldflächen auf solchen Standorten erfüllen daher auch eine bedeutende Schutzfunktion für unterhalb befindliche Gebäude, Straßen und Schienenwege. 
Diese klassische Form der Niederwaldbewirtschaftung (alle 10-30 Jahre auf den Stock setzen, die verbleibenden Wurzelstöcke schlagen dann wieder aus) ist in den letzten Jahrzehnten zum Erliegen gekommen. Durch die fehlende Verjüngung dieser Wälder ist deren Schutzfunktion jedoch zunehmend beeinflusst. Auch von den Beständen selbst geht eine Gefährdung für die darunterliegende Infrastruktur aus, nämlich durch herabstürzende Totäste oder umfallende Bäume. 

Gefahrenbaum
Gefahrenbaum

Eine waldbauliche Pflege ist dringend notwendig, aber sehr kostenaufwendig. Ziel ist es gesunde Bäume als „Stabilitätsträger“ zu fördern und freizustellen. Zudem werden die verbleibenden Wurzelstöcke durch den Rückschnitt zum erneuten Austreiben angeregt und dadurch verjüngt. Zur Vorbeugung gegen Muren werden gefällte Gefahrenbäume quer zum Hang als „alpiner“ Hangverbau eingebaut. In den vorhandenen „Abflussrinnen“ werden alle Baumteile entfernt, um bei Starkregenereignissen die Murenbildung zu vermeiden. Problematisch bei den Pflegearbeiten ist das zahlreich vorhandene stehende Totholz, also ganz oder teilweise abgestorbene Bäume, das in den letzten drei Trockensommern entstanden ist und durch Rütteln und Seilwindeneinsatz im Vorfeld zu Fall gebracht werden muss.

Gepflegter Niederwaldhang
Gepflegter Niederwaldhang

Als ergänzende Maßnahmen sollen schließlich Bäume (Kernwüchse) zur Revitalisierung des Hangschutzwaldes gepflanzt werden. Diese Bäume müssen die Förster durch geeignete Maßnahmen gegen den Einfluss des Wildes schützen. 
Unser Projekt wurde als besonders positiver Beitrag zur Erhaltung und Wiederherstellung von Ökosystemen der Wälder und ihrer biologischen Vielfalt und damit als Hervorragendes Beispiel der "UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen“ gewertet.